Sportlerwahl:Wer wird «Sportler des Jahres»? IOC-Chef zu Gast

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Baden-Baden (dpa) - Das hat es noch nie gegeben in der Geschichte der Wahl zum "Sportler des Jahres". Zum ersten Mal in der Historie der seit 1947 durchgeführten Veranstaltung wird auch der weltweit ranghöchste Sportfunktionär im Bénazetsaal des Kurhauses von Baden-Baden zu Gast sein.

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Baden-Baden (dpa) - Das hat es noch nie gegeben in der Geschichte der Wahl zum „Sportler des Jahres“. Zum ersten Mal in der Historie der seit 1947 durchgeführten Veranstaltung wird auch der weltweit ranghöchste Sportfunktionär im Bénazetsaal des Kurhauses von Baden-Baden zu Gast sein.

Der frühere Chef des Deutschen Olympischen Sportbundes und heutige Boss des Internationalen Olympischen Komitees, Thomas Bach, wird vermutlich genauso gespannt sein wie die nominierten Athleten auf die Auflösung der Frage: Wer wird's? Vor rund 700 Gästen werden am Sonntag die Nachfolger der früheren Biathletin Magdalena Neuner, von Diskus-Olympiasieger Robert Harting und des Deutschland-Achters gesucht.

Spekuliert wird wieder viel, wessen Namen von den Moderatoren Katrin Müller-Hohenstein und Rudi Cerne schließlich verkündet werden. Zuschauerzahlen spielen jedenfalls für den öffentlich-rechtlichen Sender nur eine untergeordnete Rolle. „Da werden auch keine Einschaltquoten herangezogen und diskutiert. Diese Sendung ist einfach der abschließende Höhepunkt des Sportjahres, auch für uns als ZDF“, sagte Sportchef Dieter Gruschwitz.

Hoffnungen auf eine Krönungszeremonie kann sich bei den Männern Sebastian Vettel machen. Der Heppenheimer sicherte sich mit seinem vierten WM-Titel in der Formel 1 den nächsten Eintrag in die Geschichtsbücher und könnte wegen des nach den Unruhen in Thailand abgesagten „Race of Champions“ in Bangkok sogar wieder einmal höchstpersönlich in Baden-Baden erscheinen. Die Sehnsucht nach Ruhe nach einer kräftezehrenden Saison dürfte beim werdenden Vater aber überwiegen.

Chancen auf eine Wiederholung seines Vorjahreserfolgs hat Diskus-Dominator Robert Harting. Neben dem Olympiasieger und WM-Triumphator von 2013 dürften aber auch Stabhochspringer Raphael Holzdeppe und Kugelstoßer David Storl gute Aussichten haben. Beide Athleten konnten sich ebenfalls bei den Titelkämpfen in Moskau Gold sichern. Holzdeppe rechnet sich aber keine großen Siegchancen aus. „Sebastian Vettel hat wahrscheinlich die besten Karten, für mich ist er der Favorit“, sagte der 24-Jährige, der sich für ein Trainingslager nach Südafrika zurückgezogen hat.

Überhaupt die Leichtathleten. Bei den Frauen darf Speerwerferin Christina Obergföll zurecht mit einem Auge auf die Ehrung zur „Sportlerin des Jahres“ schielen. „Es war einfach ein perfektes Jahr“, sagte die Speerwerferin angesichts von WM-Gold und der Heirat ihres Trainers Boris Henry.

Zeit hat Obergföll für die Gala eingeplant. „Sollte ich wirklich 'Sportlerin des Jahres' werden, tanze ich mit jedem, der da ist“, kündigte die 32 Jahre alte Schwarzwälderin an. Inwieweit die Tennis-Stars Sabine Lisicki und Angelique Kerber das Tanzbein schwingen wollen, ist nicht bekannt. Als Kandidatinnen für die Nachfolge von Biathlon-Rentnerin Neuner gelten aber Beide. „Sabine Lisicki, die in Wimbledon bis ins Finale gekommen ist, hat für mich so ein bisschen herausgestochen“, sagte Neuner unlängst in einem Interview der „Augsburger Allgemeinen“.

Und bei den Mannschaften? Das Triple aus Meisterschaft, DFB-Pokal und Champions League des FC Bayern München hat enorme Strahlkraft. Vielleicht nutzen die Journalisten aber auch den Jahresabschluss, um einer weniger im medialen Brennpunkt stehenden Sportart zu Ehren zu verhelfen. Also warum nicht die Tischtennis- oder Hockeyteams, die internationale Titel holten. Oder die Volleyballerinnen, die bei der Heim-EM mit Silber begeistern konnten. Eine alte Hollywood-Regel gilt jedoch auch im Vorfeld der Wahl: Niemand weiß etwas genaues.

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