Schlaumeierei:Darum können Menschen nicht aus eigener Kraft fliegen

Von Franziska Draeger

Menschen sind zu schwer, ihre Knochen ziehen sie runter. Vogelknochen sind innen hohl wie eine Flöte, so sparen die Tiere eine Menge Gewicht. In Menschenknochen hingegen steckt schweres Mark. Doch selbst ein hohles Skelett würde uns nichts nutzen. Uns würden trotzdem noch die Flügel fehlen. Egal, ob gefiedert wie bei Vögeln oder durchsichtig wie bei Bienen - wir haben einfach keine großen, leichten Flächen zum Flattern und Dahingleiten. Zwar haben erfinderische Menschen immer wieder mal versucht, sich aus Tüchern, Brettern oder anderen Materialen Flügel zu bauen. Doch weit gekommen sind sie damit nie, denn Menschen sind zu allem Übel auch noch zu schwach und langsam, um in der Luft eine gute Figur zu machen. Uns fehlt zum Beispiel eine richtig starke Brustmuskulatur, wie sie Vögel haben. Auch bei der Schnelligkeit von Insekten können wir nicht mithalten. Mehrere Hundert Mal pro Sekunde mit künstlichen Flügeln schlagen? Damit sind wir Menschen hoffnungslos überfordert. Aber immerhin: Weil Menschen mehr im Kopf als in den Armen haben, bauen sie einfach Flugzeuge. Die sind so schnell und haben so große Flügel, dass sie abheben können - obwohl sie sehr, sehr schwer sind. Mit ihnen können auch wir die Welt aus der Vogelperspektive sehen.

© SZ vom 20.04.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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