Lebensmittel:Hersteller wollen Dickmacher besser kennzeichnen

Mehrere große Lebensmittelkonzerne planen, auf ihren Produkten deutliche Hinweise auf die enthaltene Kalorienmenge anzubringen. Verbraucherschützer betrachten das Vorhaben skeptisch.

Nach Branchenangaben beteiligen sich die Firmen Kellogg's, Coca-Cola, Danone, Kraft, Nestlé, Pepsico, Unilever, Masterfoods und Campbells an der Kennzeichnungsinitiative. Bei Produkten dieser Hersteller soll künftig auf der Vorderseite der Verpackungen die Kalorien pro Portion angegeben werden.

Die Industrie setzt auf Selbstverpflichtung statt Ampelsystem (Foto: Foto: ddp)

Dahinter werde vermerkt, welchen prozentualen Anteil der Verzehr einer Portion an der empfohlenen Tagezufuhr hat. Der Berliner Zeitung zufolge stehen bereits erste Cornflakes-Kartons und Getränkeflaschen mit genormten Angaben in den Supermarktregalen; die Kennzeichnung weiterer Produkte soll im Sommer folgen.

Mit der Initiative wollen die Lebensmittelhersteller auch das in Großbritannien praktizierte Ampelsystem verhindern.

Dort bekommen Produkte mit hohem Fett- oder Zuckergehalt einen roten Punkt, gesunde einen grünen und grenzwertige Lebensmittel einen gelben Punkt auf der Vorderseite.

Verbraucherschützer betrachten die Idee deshalb mit Skepsis. Der Vize-Chef der Organisation Foodwatch, Matthias Wolfschmidt, nannte das neue Label eine "Vorwärtsverteidigungsstrategie" der Lebensmittelhersteller.

Sie wollten damit verhindern, dass zum Beispiel auch Kinder direkt vergleichen könnten, wie gesund ihre Lebensmittel sind. Dies wäre beim Ampelsystem durch die schlichte Farbkennung möglich.

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