Kuriose Geschmäcker (6):In Usbekistan essen sie Ochsenhoden

Die "Glühbirnen" von Ochsen sind ein Klassiker der usbekischen Küche - denn sie machen stark und potent. Die Zubereitung ist jedoch eine heikle Sache - Weichteile sind natürlich äußerst empfindlich.

Schon Dschingis Khans Nachfolger, der Mongole Tamerlan (Timur) schwor auf Ochsenhoden. Auf seinen Feldzügen nahm er Rinder und Schafe mit und passte auf, dass auch ja alles Verwertbare dieser Tiere seinen Zweck erfüllte.

Seither gelten Innereien und eben auch Weichteile wie Ochsenhoden zur Küche Usbekistans. Chefkoch Marak aus Taschkent führt in seinem Restaurant vor, wie man die empfindliche Kost zubereitet. Bei manch einem mag sich beim Gedanken an die Behandlung der wertvollen Stücke ein flaues Gefühl im Magen einstellen - deshalb kurzum: Sie werden gegrillt und mit Lammrippchen serviert.

Doch was macht die Hoden zur Delikatesse? Sie sollen schmecken wie französische Gänsestopfleber und sie machen unglaublich stark. Wer's nicht glaubt, schaue sich Tamerlan an: Der mongolische Eroberer hat es bis nach Delhi, Moskau und Syrien geschafft!

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