Katja Thater:"Geduld, Aggressivität, Siegeswille"

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Was braucht ein Pokerspieler, um langfristig erfolgreich zu spielen. Deutschlands beste Pokerspielerin Katja Thater hat einige Tipps für Anfänger.

Wer sich beim Pokern auf sein Glück verlässt, wird niemals ein guter Spieler. Es braucht gewisse Fähigkeiten, um regelmäßig auf der Siegerseite zu stehen. Welche das sind, verrät Katja Thater. Die Hamburgerin gilt als beste Pokerspielerin Deutschlands.

"Lady Horror" Katja Thater. (Foto: Foto: Pokerstars)

Weil sie beim Pokern fies sein kann, wird Katja Thater in der internationalen Pokerszene auch "Lady Horror" genannt. Zum Pokerspiel kam die Pferdebesitzerin eher zufällig: Bei einem großen Turnier vertrat sie ihren Mann. Mittlerweile gehört Katja Thater zum Profi-Team des Online-Anbieters PokerStars.

Können Sie Gründe nennen, mit dem Pokern anzufangen?

Katja Thater: Es macht Spaß, vor allem wenn Sie wettbewerbsorientiert sind und sich mit anderen Menschen messen möchten. Und es ist eine gute Möglichkeit, mit einem tollen Spiel Geld zu verdienen.

Was macht einen guten Spieler aus?

Katja Thater: Geduld, Aggressivität, Siegeswille und Leidensfähigkeit.

Was meinen Sie mit Aggressivität - geht es körperlich zur Sache?

Katja Thater: Aggressivität beim Pokern äußert sich nicht körperlich, sondern zum Beispiel im Setzverhalten. Dazu zählen ständiges Erhöhen - und nicht nachzulassen, Druck auszuüben. Auch Trash-Talk - also Beschimpfungen - oder Versuche, Gegner verbal zu verunsichern, gehören zur Aggressivität am Pokertisch.

Welche Fehler werden von Anfängern am häufigsten begangen?

Katja Thater: Zu glauben, dass Bluffen das Wichtigste ist. Und es ist ein Fehler, mit No-Limit-Hold'em anzufangen. Außerdem sollte man seine Gegner nicht unterschätzen.

Wie wichtig ist es, sich mit Poker-Theorie zu beschäftigen?

Katja Thater: Sehr wichtig. Das gilt besonders im Cash Game, wo es auf den Long Run ankommt.

Long Run?

Katja Thater: Der "Long Run" ist ein Begriff aus der Pokersprache, der "auf lange Sicht" meint. Poker ist ja kein Glücksspiel wie Black Jack oder Roulette. Bei diesen Glücksspielen verliert der Spieler auf dem Long Run. Je länger er sitzt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass er verliert. Beim Pokern ist es umgekehrt: Je mehr Hände ein guter Pokerspieler spielt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass er gewinnt.

Pokern Frauen eigentlich anders als Männer?

Katja Thater: Ein guter Pokerspieler hat kein Geschlecht, keine Hautfarbe, kein Alter. Jeder nutzt seine Vorteile je nach Veranlagung.

Erleben wir immer noch den Anfang des Pokerbooms, oder ebbt die Welle der Begeisterung vielleicht schon wieder ab?

Katja Thater: Der Boom ist noch lange nicht zu Ende.

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