Purzelbaum, Luftpolsterfolie, Handtuch: Für fast alles gibt es einen Gedenktag. Wir zeigen die Kuriosesten in Bildern. Schließlich ist heute "Einfach-So-Tag"! Übrigens: Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat 1950 den ersten "Internationalen Tag der Menschenrechte" eingeführt, mittlerweile erinnern die UN an rund 100 Gedenktagen an wichtige Anlässe. Doch auch für die kleinen Dinge des Lebens kann man einen Gedenktag ausrufen - eine offizielle Organisation gibt es dafür nicht. Welcher Sache würden Sie gern einen eigenen Eintrag im Jahreskalender widmen? Schicken Sie uns Ihre Vorschläge an: leben@sueddeutsche.de.
Fast genauso schön wie der "Einfach-So-Tag": der "Erzeuge-ein-Vakuum"-Tag am 4. Februar - so etwas können sich nur Nerds ausdenken. Die Idee geht auf US-amerikanische Physikstudenten zurück, denen wohl im Labor langweilig wurde. Denen ist bestimmt auch der nächste Gedenktag eingefallen ...
Am 13. Juli ist der "Sei-stolz-ein-Geek-zu-sein"-Tag. Wer ein echter Geek (Synonym für Nerd) ist, begeht diesen Tag mit einer Star-Trek-Folge zum Frühstück, staubt dann die He-Man-Figuren ab, denkt sich ein paar neue mathematische Formeln aus und trifft sich am Abend mit Freunden - vorausgesetzt er hat welche -, um alte Computer-Spiele am C64 zu zocken.
Ähnlich albern ist das, was Anhänger des "Zieh-dein-Haustier-an"-Tags am 14. Januar machen: Sie ziehen ihr Haustier an. Diese Einrichtung verdanken wir US-amerikanischen Hundemode-Herstellern, die uns Möpse im Lodenmantel und Bulldoggen im Häschenkostüm bescheren.
Noch sinnloser ist der Tag der "Sinnlosen-Anrufbeantworter-Nachrichten" am 30. Januar. "Hallo, ich bin's (Pause). Hallo? (Pause). Bist Du da?" Ähnlich Gehaltloses kennt man von Handyanrufen: "Hallo Schatz, ich steh jetzt vor der Haustür und komm rein." Ihnen sollte man eigentlich auch einen eigenen Tag widmen.
Heute ist "Einfach-So-Tag"
Fluch der Karibik
Dann doch lieber beim "Sprich-wie-ein-Pirat"-Tag mitmachen. Wer nicht weiß, wie das geht, sollte sich Fluch der Karibik ansehen und am 19. September in der Öffentlichkeit als Jack Sparrow auftreten. Zum Einstieg empfiehlt sich ein Satz wie: "Meine einzige und wahre Liebe ist die See...". Wer überzeugend genug ist, raunt: "Ihr werdet niemals den Tag vergessen an dem ihr Captain Jack Sparrow beinahe geschnappt hättet".
Der 10. Januar ist der Tag des am meisten vernachlässigten aller Musikinstrumente: der guten alten Blockflöte. Dabei haben zahlreiche musikalischen Karrieren einst mit ihr begonnen. Es soll Menschen geben, die als Kind vor lauter Wut ihre Blockflöte in die Ecke gepfeffert haben. Am "Tag der Blockflöte", den ein Onlineportal ins Leben gerufen hat, sollte man sie noch einmal rausholen und sich dafür entschuldigen.
Wunderbar Luft rauslassen kann man auch am 16. Januar. Diesen Tag hat ein US-amerikanischer Radiosender einem überaus reizvollen Spielzeug gewidmet, das eigentlich einem ganz anderen Zweck dienen müsste - es ist der "Ehrentag der Luftpolsterfolie". Weil es Verschwendung wäre, die kleinen Blasen zu zerdrücken, gibt es in Japan mittlerweile ein Gummi-Spielzeug namens "Puchi Puchi", das ein niemals endendes Gefühl der Befriedigung durch Luftpolsterfolien-Zerdrücken beschert.
Dem Land des Lächelns - wem sonst - verdanken wir den "Welt-Nettigkeitstag" am 13. November. Wer es schon nicht schafft, das ganze Jahr über freundlich zu sein, sollte sich wenigstens an diesem Tag etwas Mühe geben.
Ein alter Aberglaube besagt, dass ein im Raum aufgespannter Schirm, der ja früher vor allem dem Sonnenschutz diente, den Sonnengott beleidigen würde und sein Zorn daraufhin über alle Hausbewohner käme. Wer also ungestraft seinen Knirps im Wohnzimmer ausbreiten möchte, kann das völlig angstfrei am 13. März, dem offiziellen "Öffne-drinnen-einen-Regenschirm"-Tag tun - allerdings könnte die Regenpfütze auf dem Schurwollteppich dann noch immer den Zorn der Mitbewohnerin erregen, und der ist meist auch nicht ohne.
Seit der am 25. Mai 2001 verstorbene Douglas Adams das weltberühmte Buch "Per Anhalter durch die Galaxis" schrieb, wissen wir: Ein Handtuch ist so ungefähr das Nützlichste, was der Weltraumreisende besitzen kann. Deshalb wird an diesem Datum der "Tag des Handtuchs" gefeiert. Die goldene Regel für die folgenden 24 Stunden: Trage dein Handtuch den ganzen Tag bei dir, egal wohin du gehst.
Ein Mann kommt in eine Konditorei und sagt: "Guten Tag, ich möchte bitte Rumkugeln". Darauf die Verkäuferin: "Aber doch wohl nicht hier mitten im Laden!" Wo da der Witz ist? Am 27. Mai ist "Welttag des Purzelbaums". Der Purzelbaum, der schon von Christian Morgenstern in einem Gedicht gewürdigt wurde, ist ein umgangssprachlicher Ausdruck für eine Rolle vorwärts. Sollten Sie also an einem Tag im Mai Leute dabei beobachten, wie sie in einer Konditorei über den Boden kugeln - nicht wundern. Mitmachen!
Die Finnen feiern am 27. Juli den "Tag des verschlafenen Kopfes". Doch Vorsicht! Nicht, dass Sie jetzt denken, da kann man total zugequollen und mit Bad-Hair-Day-Frisur im Büro erscheinen. Das Gegenteil ist der Fall: Wer an diesem Tag am längsten im Bett bleibt, wird mit Wasser übergossen.
Zum Abschied ein herzliches Winke-Winke: Am 7. Februar wird alljährlich der "Winke-Deinem-Nachbarn-mit-allen-fünf-Fingern"-Tag begangen. Mit weniger Fingern könnte das aber auch schwierig werden. Welcher Sache würden Sie gern einen eigenen Eintrag im Jahreskalender widmen? Schicken Sie uns Ihre Vorschläge an: leben@sueddeutsche.de.