Flucht:Mitgenommen

(Foto: privat)

Wer flüchtet, muss viel zurücklassen. Hier erzählen Kinder und Jugendliche, was sie alles retten konnten. Diesmal: Dima, 8, aus Mykolajiw in der Ukraine. Er lebt seit mehr als einem Jahr in Kamp-Lintfort am unteren Niederrhein.

Protokoll von Britta Röös

"Ich liebe es, draußen in der Natur zu sein. In der Ukraine war ich mit meinem Papa und meinem Opa ganz viel fischen. Im Sommer waren wir immer am Schwarzen Meer. Ein Tag ist mir besonders in Erinnerung. Da waren wir alle zusammen beim Fischen. Meine Mama, mein Papa und mein Opa. Aber alle haben nur ganz kleine Fische gefangen. Einzige Ausnahme war ich. Ich habe einen ganz großen Fisch gefangen, so lang wie mein Arm und superlecker. Das war der einzige, den wir danach auch gegessen haben. Als der Krieg ausgebrochen ist, sind wir nur mit einem kleinen Auto nach Deutschland gekommen. Gern hätte ich meine Angel mitgenommen und hier auch hergezeigt. Aber leider war dafür kein Platz im Auto. Ob ich mir hier in Deutschland wieder eine Angel kaufe, weiß ich noch nicht. Ich spiele gern Fußball mit meinen Freunden. Egal ob im Tor oder mit auf dem Feld, beides macht mir Spaß. In Deutschland hatte ich zuerst Angst in der Schule. Aber jetzt lerne ich langsam Deutsch und es wird besser. Inzwischen gefällt es mir richtig gut."

© SZ vom 15.04.2023 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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