Der Dresscode der Elite:"Lackleder gut. Rouge ist Pflicht"

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Nur keine Schlampen-Highheels: Derzeit wandert eine Liste durch US-Blogs, die Knigge-Regeln lächerlich wirken lässt - der Dresscode von Verbindungsschwestern.

Am vergangenen Wochenende rief die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung das Comeback der Uniform aus. Mitte dieser Woche wanderte eine Liste durch US-Blogs, die die Uniformisierungsregeln von McDonald's und Lufthansa lächerlich einfach wirken lässt: Bei dem Schriftstück handelt es sich angeblich um den Dresscode der Verbindungsschwestern von "Pi Phi" - so heißt die Elite-Schwesternschaft der US-Elite-Universität Cornell.

Mit zerschlissenen Jeans brauchen Studentinnen bei der Schwesternschaft "Pi-Phi" nicht aufzutauchen: Die Elite-Verbindung pflegt einen strengen Kleiderkodex. (Foto: Foto: dpa)

Ein Auszug aus dem absurd apodiktischen, irgendwie drolligen Kleiderkodex:

Casual Chic

Ja: Dunkle Röhrenhosen oder Röhrenjeans, Blusen aus einem schönen fließenden Material, Cardigans. Blazer: gerne! Hübsche flache Schuhe: Tory Burch, etc. Understated. Lackleder gut. "Casual" sind auch Mary-Janes oder mittelhohe Schuhe von Kate Spade, etc. Nein: Tanktops. Ausgebleichte/ZERRISSENE Jeans (es ist uns egal, ob die gerade angesagt sind). Schäbig. Zu enge oder zu kurze Tops. Schlampen-Highheels. Schlampen-Oberteile. Abgeschnittene Hosen, ugh! Billigschuhe dürfen nicht nach Billigschuhen aussehen. "Jeans-Leggings" sind nur erlaubt, sofern sie nicht von American Apparel sind und mit einem langen Top und klobigen Boots kombiniert werden. KEIN "camel toe".

Business Casual

Ja: Stoffhosen, dunkelgrau oder schwarz. Pencil-Skirts. Button-down-Hemden. Schöne Pullover, leichte Materialien wie Seide (Seide ist nicht Satin, Leute). Nein: Kitschig/billig/Kunstleder. "Nimm-mich-Pumps".

Cocktail

Ja: Winterfarben. Strumpfhosen. Rasierte Beine. Peeptoes. Nein: Spaghettiträger. Dekolleté. Weiß. Satin. Absolut keiner sieht in einem Satinkleid gut aus - es sei denn, es ist von Betsey Johnson oder Dolce & Gabbana, die Trägerin wiegt unter 59 Kilo, hat drei Miederunterhosen drunter, und es ist gerade Silvester.

Accessoires

Ja: JEDER muss Accessoires tragen. Damit steht oder fällt ein Outfit. Hippiechic. Ohrstecker mit Diamanten oder Perlen. Alles mit Hippiechic. Ringe: ja, ja,ja! Nein: Ohrgehänge. Federn. Abartige Piercings. Schleifen-Overkill. Neon/Plastik. Niemand muss gleich einen Harry-Winston-Lorbeerkranz für uns tragen - aber wir dulden auch keinen hässlichen Plastikschrott. Weniger ist mehr. Armbanduhren braucht kein Mensch. Nichts ist nur deshalb aktuell, weil es die Zeit anzeigt. Außer, es ist eine Schmuckuhr. Tragt besser Armreifen.

Haare, Make-up und Hände

Ja: Getönte Tagescreme. Mascara. Rouge ist Pflicht. Frisch, hübsch, feminin, cool - das sind die Codewörter. Tragt Parfum. Tragt Deo. Geht zur Maniküre und Pediküre. Augenbrauen: Sorgt dafür, dass sie gut aussehen. Lasst sie waxen!!! Offene Haare. Hoch gebundene, chice Pferdeschwänze. Nein: Spröde Lippen, verkrustete Schminke, Smokey Eyes, Glitzer (Hier gibt es keine Lacrosse-Spieler, die man mit schwarzem Eyeliner um den Verstand bringen könnte). Unordentliche Haardutts. Glitzernde Plastik-Schmetterlings-Haarspangen. Schnurrbärte.

© SZ vom 30.01.2010/dog - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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