Das Ende eines Kaisers:Rätsel um Napoleons Tod gelöst

Der französische Kaiser ist nicht an einer Vergiftung gestorben. Vielmehr hatte sein Tod im Exil eine natürliche Ursache, berichtet ein internationales Forscherteam.

Eine internationale Studiengruppe aus der Schweiz, den USA und Kanada hat die letzten Rätsel um den Tod von Napoleon Bonaparte entschlüsselt.

Napoleon, gemalt 1815 von Horace Vernet. (Foto: Foto: AP)

Das Forscherteam habe herausgefunden, dass der Kaiser am 5. Mai 1821 auf der Insel Sankt Helena an fortgeschrittenem Magenkrebs mit Lymphknotenbefall im so genannten TNM-Stadium gestorben sei, teilte die Universität Basel mit.

Auch heute noch sei die Prognose für Magenkrebspatienten in diesem Stadium eher ungünstig.

Die Forschungsergebnisse, die in der aktuellen Ausgabe des Nature Clinical Practice Gastroenterology and Hepatology publiziert wurden, klären den Angaben zufolge auch zwei weitere Streitpunkte.

So sei Napoleons Magenkrebs nicht etwa wie bisher angenommen familiär bedingt, sondern durch eine chronische bakterielle Infektion ausgelöst worden. Zudem könne auf Grund von Napoleons Beschwerden sowie der Autopsiebefunde die Vergiftungstheorie definitiv ausgeschlossen werden.

Insgesamt kamen die Forscher zum Schluss, dass Napoleon auch bei einer Rückkehr aus seinem Exil vor 1821 angesichts des todbringenden Tumors nicht mehr die Möglichkeit gehabt hätte, erneut entscheidend in den Lauf der Geschichte einzugreifen.

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