Besuch in Rom:Fürstin Gloria scherzt über Inquisition

Duchlaucht beliebt zu scherzen: Gloria von Thurn und Taxis hat vor Zeugen über Männer gelästert und kirchliche Folter gepriesen. Sie will gegen Verbreitung der Aussagen klagen.

Das Regensburger Wochenblatt ist kein Anzeigenblatt wie jedes andere. Weil es einen mitunter investigativeren Journalismus pflegt als die behäbige Tageszeitung der Stadt, freuen sich viele Regensburger, wenn das Gratis-Journal im Briefkasten liegt.

"Alles Weicheier" - die Fürstin konnte ja nicht ahnen, dass ihre Äußerungen mitnotiert würden ... (Foto: Foto: dpa)

An diesem Mittwoch wartete das Wochenblatt mit einer guten Geschichte auf:

Gloria von Thurn und Taxis, 47, die den Regensburgern mindestens so viel bedeutet, wie Rudolph Mooshammer selig den Münchnern bedeutete, soll mal wieder ihr Innerstes nach außen gekehrt haben. "Ich finde", wird die stets als Fürstin betitelte Prinzessin zitiert, "wir bräuchten wieder eine Inquisition für die Leute, die immer unseren Bischof angreifen, oder für die, die Frauen als Priester wollen."

Im Scherz habe sie sich angeboten, die Scheiterhaufen anzünden. Ein schlechtes Bild hat die Witwe offenbar von den Männern: "Alles Weicheier", soll sie geklagt haben. "Meine Töchter sagen immer, Mama, die sind alle andersrum." Abgesehen davon werde ihr zu Unrecht eine Beziehung zu ihrer Freundin Alessandra Borghese unterstellt.

Notiert hat die Einlassungen der Wochenblatt-Redakteur Christian Eckl. Er war mit einem Bus voller Gratulanten nach Rom zum Geburtstag Benedikts XVI. gereist und unversehens mit einer Gruppe von Papst-Freunden und mit Gloria von Thurn und Taxis zum Nachtmahl in einem chinesischen Imbiss gelandet.

Durchlaucht echauffiert sich über den Bericht: Es habe sich um ein "humorvolles und höchst privates Wortgeplänkel" gehandelt, das wiederzugeben "stil- und würdelos" sei. Sie prüfe juristische Schritte.

Eckl ist sich keiner Schuld bewusst. Er habe sich als Journalist zu erkennen gegeben, vor aller Augen mitgeschrieben und die Adlige mit deren Zustimmung beim Prosten abgelichtet.

© SZ vom 20.04.2007 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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