Aktuell:Virusnamen

Für jede neue Variante ein griechischer Buchstabe. Bald geht es in die dritte Zeile. (Foto: imago images/YAY Images)

Wird eine neue Corona-Variante entdeckt, benennt man sie nach einem Buchstaben des griechischen Alphabets. Omikron ist Nummer 15. Sind wir tatsächlich schon so weit?

Von Christoph Leischwitz

Mit den Namen für Coronavirusmutanten ist es ein bisschen wie mit Wirbelstürmen: Jedes Mal, wenn es eine neue ernst zu nehmende Variante gibt, rutschen die Wissenschaftler einen Buchstaben nach unten. Sie benutzen Griechisch, weil es als eine der wichtigen Sprachen in der Medizin gilt. Delta ist wie das deutsche D die Nummer 4. Die Delta-Variante ist also die vierte. Aber was war mit Epsilon (5), Eta (7) oder Kappa (10)? Nie gehört? Sie alle bezeichnen eine Virusvariante. Manche konnten sich nicht gegen Delta durchsetzen, andere spielen in Europa kaum eine Rolle. Als Ende November südafrikanische Forscherinnen und Forscher die 13. Variante entdeckten, wäre eigentlich der Buchstabe Ny dran gewesen. Aber "Ny" wird im Englischen wie das Wort "new" für neu ausgesprochen. In weiten Teilen der Welt hätten Menschen also von der "neuen" Variante gesprochen, selbst dann noch, wenn sie schon veraltet ist. Dann also Xi, die 14? Ließ man auch weg. Weil es viele Menschen gibt, die Xi mit Nachnamen heißen, darunter auch der chinesische Staatschef Xi Jinping. Bleibt die Frage, was eigentlich passiert, wenn das griechische Alphabet zu Ende ist. Im Moment sind noch neun Buchstaben übrig.

© SZ vom 04.12.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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