Aktuell :Problemspiele

Die Winter in den Bergen Pekings sind zwar sehr kalt, aber auch extrem trocken. Der Schnee für die Winterspiele wird künstlich erzeugt. (Foto: Getty Images)

Die Olympischen Spiele sind für Sportlerinnen und Sportler das Größte. Alle vier Jahre kommen die Besten aus der ganzen Welt zusammen. Funktioniert das auch in China?

Von Katrin Freiburghaus

In zwei Wochen beginnen die Olympischen Winterspiele in Chinas Hauptstadt Peking. Doch Athleten und Zuschauer machen sie ratlos, denn für Offenheit und Freiheit ist bei diesen Spielen kein Platz. Ein bisschen liegt das an Corona. Damit sich niemand ansteckt, ist die Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt. Außerdem dürfen sich alle nur dort aufhalten, wo es die Veranstalter festlegen. Das ist ein Problem, weil es zum Beispiel Reporter an ihrer Arbeit hindert. Obwohl es gegen die Pressefreiheit verstößt, werden Journalisten in China aber auch ohne Pandemie streng überwacht, damit sie nicht über Dinge berichten, die der Regierung nicht gefallen; etwa Verstöße gegen Menschenrechte. Auch die Olympia-Organisatoren haben damit gedroht, Kritik an chinesischen Gesetzen zu bestrafen. Dass man das ernst nehmen muss, zeigte im Herbst der Fall der Tennisspielerin Peng Shuai: Nachdem sie Vorwürfe gegen einen wichtigen Politiker erhoben hatte, verschwand sie plötzlich. Nach viel Protest aus der ganzen Welt tauchte sie zwar wieder auf, nahm aber alles zurück. So richtig geglaubt hat das niemand, offenbar wurde sie unter Druck gesetzt. Große Vorfreude kommt also nicht auf, zumal es in Pekings Bergen nicht mal schneit. Der Schnee musste künstlich erzeugt werden. Warum man sich das dann überhaupt ansehen soll? Vielleicht wegen der Sportler, um die es eigentlich geht. Sie haben vier Jahre lang für ihren olympischen Traum trainiert und sich nicht ausgesucht, wo er Wirklichkeit wird.

© SZ vom 22.01.2022 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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