Vorschlag-Hammer:Mach es nicht selbst

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Manchmal ist es einfacher, den Pfosten zu halten und andere draufhauen zu lassen. Zumindest dann, wenn man einem zuarbeitet, der treffsicher zuschlägt

Von Michael Zirnstein

Nach dem Urlaub ist es gar nicht leicht, in den Workflow zu kommen. Ein guter Weg, die Trägheitsphase zu überstehen, ist es, andere für sich einzuspannen. Das gilt gerade für das Hackeln mit dem Vorschlaghammer. Manchmal ist es eben einfacher, den Pfosten zu halten und andere draufhauen zu lassen. Zumindest dann, wenn man einem zuarbeitet, der treffsicher zuschlägt. Da habe ich beim Kollegen Karl Forster keinerlei Bedenken und erlaube es mir, nur Termine weiterzureichen, welche er mir auf den Redaktionsfluren zugerufen hat.

Erster Tipp ist die Puchheimer Band ZEP am 3. Dezember im Rockmuseum, die ich selbst zwar nicht kannte, aber sogleich mit der Nachfrage " Led Zeppelin-Coverband?" korrekt einschätzte. Das bekannteste Original "Stairway to Heaven" führt hier ein wenig in die Irre, weil man zum Auftritt oben im Olympiaturm den Lift nehmen muss. Kollege Forster betont, es sei gar nicht so einfach, Rock-Klassiker wie "Whole Lotta Love" oder "Kashmir" nachzuspielen, diese Band beherrsche das aber aus dem Effeff. Nur ein Instrument sei etwas schwach besetzt. Aus Gründen des Quellenschutzes sage ich nicht welches.

Jedes Tollwood wieder kann man Karl Forster auch selbst mit der SZ-Redaktionscombo Deadline an der elektrischen Orgel bewundern. Der Bandleader hat diesmal in den Weltsalon zur Verstärkung Next Generation eingeladen, die Band von Oberbürgermeister Dieter Reiter und anderen Amt- und Würdenträgern (27. November). So ein Doppelkonzert hat zuvor schon einmal mit Lila Sterila funktioniert, Münchens tanzlustigem Ska-Beitrag zur Neuen Deutschen Welle. 1985 aufgelöst, 2011 reanimiert, fegt die Band am 27. November durchs Heppel & Ettlich mit so köstlichen Zeilen wie "Er war ein Pilot, jetzt ist er tot. Er liebte alle Stewardessen, das werde ich ihm nie vergessen."

Zudem wies mich Kleinkunstkenner Forster auf eine besonders pralle Woche im Fraunhofer hin: Mit den Bläsern der Philharmoniker (27., 11 Uhr), der musikalischen Lesung von Franz Dobler und P. Bradasch (30.), Hasemanns Töchtern (1.12.), Coconami (2.12.) und dem "halben Attwenger" Hans-Peter Falkner (29.11.). Der bringt zur Knöpferlharmonika sein neues Buch "890 Gstanzln" mit. Das hat der Münchner Grafik-Guru Hias Saschko gestaltet - feines Kunsthandwerk. Es gilt, was Falkner in einem Gstanzl singt: "Söwa gmocht, söwa gmocht, söwa gmocht, ois bei da Nocht". Nächstes Mal dann wieder.

© SZ vom 24.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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