Vorschlag-Hammer:Gut nachgemacht

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Auf die minimalen Veränderungen kommt es an: Man kann die Kunst schließlich nicht neu erfinden

Von Michael Zirnstein

Künstler sind kreativ, klar, aber man kann die Kunst nicht immer neu erfinden. Das fiel mir auf, als mir die lieben Pressebetreuerinnen von Tollwood beim traditionellen Redaktionsbesuch das neue Programmheft übergaben. Vom Motto (irgendwas mit Mobilität) über den einmillionsten "Caveman" bis zu den Wiederholungstätern im Musikzelt ( Freundeskreis, Django 3000, Santiano, Dieter Thomas Kuhn, Hans Söllner, Haindling, noch mal Freundeskreis, Adel Tawill, und, und, und") - hier hat sich das alternative Volksfest selbst kopiert. Kann man machen. Oder besser: Kann man gar nicht nicht machen, wie der Kollegen Dirk von Gehlen in seinem Buch "Lob der Kritik" einmal Paul Watzlawick kopierte, äh, zitierte. Der Mensch sei ein Kopierer, und das ist gut so. Zum Beweis teilt von Gehlen im Internet gerne sogenannte Memes. Das sind berühmte Bilder oder Filmchen, die die Netzgemeinde weiterreicht, dabei abwandelt und so künstlerisch mit allem möglichen verknüpft. Das Internet - ein Gesamtkunstkopierwerk.

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