Vorschlag-Hammer:Gin auf Bier, das rat' ich dir

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Der Münchner neigt beim Genuss alkoholischer Getränke dazu, Moden zu folgen. Mal trinkt er einen ganzen Sommer lang nur Prosecco, dann schwärmt er eine Saison lang von Grappa

Von Franz Kotteder

Dieser Tage schaut es festbedingt so aus, als ob man in München den Durst nur mit Bier bekämpft. Das ist natürlich ein ausgemachter Schmarrn, denn vereinzelt trinken die Münchner auch Milch (Kleinkinder) oder kleine Tafelwasser (manche Frauen beim ersten Date). Gut, das war jetzt gelogen. Aber einen kleinen wahren Kern hat es: Der Münchner neigt nämlich beim Genuss alkoholischer Getränke dazu, Moden zu folgen. Mal trinkt er einen ganzen Sommer lang nur Prosecco, dann schwärmt er eine Saison lang von Grappa. Hugo und Sprizz halten sich schon länger als Trendgetränke. Und nun feiert der Gin endgültig seinen Durchbruch.

Mit "The Duke" fing es so richtig an: Der in Schwabing gebrannte Gin, benannt nach Herzog Heinrich dem Löwen, der als Münchens Gründer gilt, wurde schnell zum Überraschungserfolg. Inzwischen gibt es mindestens noch zwei weitere Gin-Brenner in Stadt und Landkreis, mit den Marken "Feel!" und "Soul of Bavaria". In den Bars der Stadt gibt es Gin-Sorten ohne Ende, das Steakhouse Little London im Tal 31 hat gar mehr als 100 Marken im Angebot. Auch die großen Feinkosthäuser kommen da nicht drumherum. Bei Käfer gibt es sogar eine eigene Künstleredition zum Duke-Gin, drei Designerinnen des Kollektivs FYFY haben je zwei Etiketten für die Käfer-Kunstedition gestaltet, die Auflage ist auf jeweils 2000 Flaschen begrenzt (www.feinkost-kaefer.de/4787). Und bei Dallmayr hat man derzeit fünf besondere Gins im Angebot, darunter den japanischen "Jinzu" und den Münchner "Feel!" (www.dallmayr.de)

Wer sich da noch auskennt, muss ein Fachmann sein. Und wer sich da auskennen will, muss wohl ein Seminar beim Fachmann buchen. Die Weinschule Einfach genießen in der Pestalozzistraße 17 bietet zum Beispiel am 21. Oktober und 19. November wieder eines an mit dem Titel: "Dem Trend auf der Spur". Drei Stunden lang wird man da für 90 Euro in die Geheimnisse des Gins eingeführt (Näheres unter www.einfachgeniessen.de). Auch die Geisel Privathotels (Königshof, Anna Hotel, Excelsior) bieten in ihrer Reihe Geisels Culinarium ein Gin-Seminar an. Barchef Claudio Scherer macht mit seinen Gästen am 19. November von 19 Uhr an eine Verkostungsreise mit Gin vom Schwarzwald bis Fernost (95 Euro, Anmeldung unter Telefon 5 51 37-81 41 oder bankett@geisel-privathotels.de).

© SZ vom 27.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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