Volker Braun:Die Knochen ausgraben

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Es war still geworden um den einst viel gespielten Dramatiker. Nun kehrt er aber mit einem Stück über die griechische Finanzkrise ans Theater zurück - ein Besuch in Berlin-Pankow.

Von Peter Laudenbach

Am Ende des neuen Gedichtbandes von Volker Braun wird eine Bibliothek entsorgt. Nach dem Tod des Literaturwissenschaftlers Dieter Schlenstedt, eines Freundes von Braun, haben dessen Kinder für die Bücherberge des Toten, "von Zeit und Rauch imprägniert", keine Verwendung. "Ein Antiquar / Staubte sie ab für beinahe nichts / Erwirb es, um es zu versetzen / Was ein Halbjahrhundert aufliest / Zerschreddert das nächste." Das Gedächtnis der Bibliothek ist Ramschware, nichts, was man erwerben will, um es zu besitzen.

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