VG Wort:Paroli bieten

Auf seiner Gesellschafter-versammlung wirbt der Verlag der Autoren in Frankfurt für eine enge Zusammenarbeit von Autoren und Verlagen - nur so könne man mit der "Geräteindustrie" mithalten.

Der Verlag der Autoren in Frankfurt am Main hat sich auf seiner Gesellschafterversammlung am 11. Juni nachdrücklich für eine Fortsetzung der gemeinsamen Rechtewahrnehmung von Autoren und Verlagen in der Verwertungsgesellschaft Wort ausgesprochen. Zugleich fordern die Autorinnen und Autoren des Verlags von den politisch Verantwortlichen, sich "zeitnah und nachhaltig" für den Erhalt der VG Wort als einer "schlagkräftigen Verwertungsgesellschaft" einzusetzen. Nur vereint seien Autoren und Verlage stark genug, "um der Geräteindustrie Paroli zu bieten und dem fortschreitenden digitalen Wandel in gegenseitigem Nutzen zu begegnen", heißt es in der Erklärung.

Hintergrund des Aufrufs ist die Entscheidung des Bundesgerichtshofs, Verlage künftig nicht mehr wie bisher zur Hälfte an den Einnahmen der VG Wort zu beteiligen. Im April hatte der BGH die Ausschüttung von Tantiemen an Verlage untersagt und sich damit einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs angeschlossen, der bereits im Februar den Verlegeranteil für unrechtmäßig erklärt hatte. Da dadurch kleinere Verlage in ihrer Existenz bedroht sind, appellieren die Autoren nun an ihre Kollegen, "sich und ihre Verlage nicht auseinanderdividieren zu lassen" und sich mit den Verlegern zu solidarisieren. Nur Einigkeit garantiere die Existenz der vielfältigen Verlagslandschaft in Deutschland, so der Verlag der Autoren. Und: "Wo kein Buch gedruckt wird, kann auch kein Kopiercent erhoben werden."

© SZ vom 17.06.2016 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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