Variete:Dummy 2.0

(Foto: Manfred H. Vogel)

Von Barbara Hordych

Seit die Gop-Show "Dummy" vor sieben Jahren erstmals in München zu sehen war, riss die Nachfrage der Zuschauer nicht mehr ab. "Wir hatten wohl einen Nerv getroffen, eine Verbindung geschaffen zwischen Varieté-Nostalgie und Hightech-Illusion", sagt Kreativdirektor Werner Buss. Zum zehnten Geburtstag des Münchner Gop-Hauses am Max II-Denkmal schenkte man sich nun eine Neuinszenierung der Show, die bis zum 28. Oktober zu sehen ist: Erneut werden futuristische Menschenpuppen zu vertrauten Spielpartnern - im wortwörtlichen Sinne. Mario Espanol balanciert kopfüber auf einem Dummy, die Cellistin Lih Qun Wong musiziert in den Armen einer Puppe. Ob Kontorsion, Cyr-Rad, Luftakrobatik, Hula Hoop oder Pole - die Gliedmaßen der Puppen führen ein unheimliches Eigenleben, wenn die Künstler aus Deutschland, Kanada, Russland, Kolumbien und Belgien sie in ihre Darbietungen integrieren. Komplett ist die Illusion, wenn die menschlichen Bewegungen mithilfe von Infrarottechnik auf den gekippten Bühnenboden übersetzt werden (im Bild: Hong Nguyen Thai/), so dass die Artisten von ihren eigenen elektronischen Schatten verfolgt zu werden scheinen. 2011 trat der Regisseur Eike von Stuckenbrok, der die Show mit Markus Papst konzipierte, noch selber als Performer auf. Seit einem Autounfall 2014 ist das nicht mehr möglich. Mit Mario Espanol schickt er in der Neuinszenierung von "Dummy" einen kongenialen "Avatar" ins Rennen.

© SZ vom 04.08.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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