Unterhaltungsmusiker und Bandleader:Max Greger ist tot

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Seinen 85. Geburtstag im April 2011 feierte Max Greger (auch) im Fernsehen: Er war zu Gast bei Willkommen bei Carmen Nebel. (Foto: dpa)

Unermüdlich swingte er durch Konzerthallen und Fernsehsendungen. Nun ist Jazz-Legende Max Greger im Alter von 89 Jahren gestorben.

Der Musiker Max Greger ist tot. Der Bandleader starb am frühen Samstagmorgen im Alter von 89 Jahren in einer Münchner Klinik an einer Krebserkrankung, teilte seine Frau Johanna der Nachrichtenagentur dpa mit und bestätigte damit einen Bericht der Bild am Sonntag. In seiner langen Musikkarriere gab Greger unzählige Konzerte, nahm mehr als 150 Langspielplatten auf und spielte etwa 3000 Musiktitel. Er galt als einer der wenigen deutschen Jazz-Persönlichkeiten und trat mit Weltstars wie Louis Armstrong, Duke Ellington, Lionel Hampton und Ella Fitzgerald auf.

Greger wurde am 2. April 1926 als Sohn eines Metzgers in München-Giesing geboren. Er lernte schon früh das Akkordeonspiel, später kamen Klavier und Saxofon hinzu. Nach dem Krieg spielte er in kleinen Jazz-Orchestern oder machte Tanzmusik in US-Offizierskasinos. 1948 gründete er seine erste eigene Band. Sein Durchbruch kam 1959, als er mit seinem Orchester als erste westliche Band seit 35 Jahren in der Sowjetunion gastierte. Alle 36 Konzerte waren ausverkauft.

Seine Big Band spielte die "Sportstudio"-Melodie ein

Mit seiner Musik prägte Greger auch das deutsche Fernsehen. Besonders stolz war er auf die Melodie des "Aktuellen Sportstudios". Von 1963 bis 1977 hatte er einen festen Vertrag mit dem ZDF und war mit seiner Big Band ständiger Gast bei fast allen großen Live-Shows. Zu seinen musikalischen Begleitern zählten unter anderem Paul Kuhn und Hugo Strasser. Im Jahr 2005 unternahmen sie zusammen mit der SWR Big Band wieder eine Tournee und wurden begeistert gefeiert. Zu seinem Comeback im Alter sagte Greger einmal in einem gemeinsamen Interview mit Kuhn und Strasser in der Welt: "Die Musik ist das einzige, was fit hält. Da kann es zwei Minuten vorm Auftritt noch so sehr im Kreuz zwicken - wenn der Applaus kommt, ist alles weg."

Max Greger und sein Orchester 1970 im ZDF. (Foto: dpa)

Noch Mitte Juli hatte Greger nach Angaben seiner Frau, mit der er mehr als 60 Jahre verheiratet war, in München ein Konzert gegeben. Neben seiner Frau hinterlässt Greger einen Sohn, der ebenfalls Musiker ist und mehrere Jahre in seiner Band mitspielte, sowie eine Tochter und einen Enkel.

© SZ.de/dpa/AFP/fran - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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