Unser suberversivstes Dreamteam in Hollywood:Soderberghbrennen und Clooneygeklungel

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Was treiben eigentlich George Clooney und Steven Soderbergh gerade? Wer nachforscht, findet Finsteres: Die beiden schmoren in der development hell. In der Filmidee-Entwicklungs-Hölle, in der es zwar heiß hergeht, aber nur selten ein fertiger Film nach außen dringt.

sus

George Clooney und Steven Soderbergh hatten mit ihrer Firma Section Eight große Pläne: Das Studiosystem unterminieren.

(Foto: N/A)

Mit intelligenten Filmen Geld verdienen, um noch intelligentere drehen zu können. Aber im Moment kommt einem das Projekt ein wenig glücklos vor. Von dem Dutzend Filmen, die die beiden produzieren wollen, befinden sich die meisten in der sogenannten development hell, jenem Zwischenreich von Hollywood, aus dem oft genug nur Legenden von nie gedrehten Filmen herauskommen.

Eine ganze Reihe ehrgeiziger Wunschfilme haben sie zurückstellen müssen, weil sie nach "Solaris" unbedingt einen Film machen müssen, der Geld einspielt.

Weswegen ja der hochkarätig besetzte "Ocean's Twelve" bis Weihnachten fertig sein soll, dessen Einspielergebnisse hoffentlich dem Slogan alle Ehre machen werden: "Twelve is the new Eleven".

Zu jenen Projekten, die die beiden tatsächlich auf den Weg gebracht haben, gehört das "Untitled Ted Griffin Project", das seit dem Wochenende - und somit zwei Wochen nach Drehbeginn - nun "Untitled Rob Reiner Project" heißt. Wenn der Regisseur bei den Dreharbeiten ausgetauscht wird, muss es wirklich richtig großen Ärger gegeben haben am Set.

Die Story basiert auf Mike Nichols' "Reifeprüfung", Jennifer Aniston spielt eine junge Frau, die herausfindet, das ihre Familie die Inspiration geliefert hat für die Dreiecksromanze zwischen Dustin Hoffman, Anne Bancroft und Katharine Ross; schon der Idee für diesen Film schlug in der amerikanischen Presse ein eisiger Wind entgegen.

Ein fast noch größeres Problem ist die Literaturverfilmung "A Confederacy of Dunces" - John Kennedy Tooles Roman handelt von dem Sonderling Ignatius, der in New Orleans lebt, seine Mutter tyrannisiert, an einem Meisterwerk von Buch schreibt und von einer schrecklichen Reise nach Baton Rouge, Soderberghs Heimatstadt, traumatisiert ist. Das Projekt steht nicht gerade unter einem guten Stern - Soderbergh selbst hat vor Jahren eine Drehbuchversion geschrieben, aber die Finanzierung ist immer wieder zusammengebrochen, obwohl derzeit Drew Barrymore in einer der Hauptrollen dabei wäre.

Frühere Verfilmungsversuche sind übrigens mit ihren potentiellen Hauptdarstellern gestorben - John Belushi, John Candy und Chris Farley waren in den Achtzigern für "Confederacy" in Gespräch, aber alle drei sind inzwischen von uns gegangen. Dem aktuellen Ignatius, Will Ferrell, geht es einstweilen noch gut - aber bis zum Drehbeginn dauert es ja auch noch ein Weilchen.

sus

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