Teodor Currentzis:Der Wundermusiker

(Foto: Anton Zavjyalov)

Der genialste und interessierteste Dirigent seiner Spezies triumphiert in Salzburg.

"Ex oriente lux": Das Licht (der Kultur) kommt aus dem Osten. Das glaubten die Alten, heute trifft das besonders auf Dirigenten zu. Auch auf Teodor Currentzis, den genialsten und interessiertesten seiner Spezies. 1972 in Athen geboren, dort und in Sankt Petersburg ausgebildet, eroberte er mit seiner Truppe "MusicAeterna" den Westen. Dieses Jahr triumphierte er bei den Salzburger Festspielen mit dem "Tito" von Mozart. Currentzis kann, schon das ist selten, hinreißend gut Mozart. Er kann genauso gut Tschaikowsky - dessen gerade auf CD erschienene 6. Sinfonie, die "Pathétique", ist Sturm, Aufstand und Todeslust zugleich. Zeitgenossen, Barock und immer wieder Strawinsky ergänzen das Portfolio dieses Wundermusikers, der ob seiner Wandlungsfähigkeit und seines Aussehens wie ein Zauberer wirkt. Wer skeptisch ist, der ist es nur so lange, bis er ein Currentzis- Konzert erlebt. Denn dort tanzt er die Musik mit einer Lust, die den Hörer seinerseits zum Tänzer macht.

© SZ vom 27.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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