Der Bühnenboden ist mit Sand bedeckt, am hinteren Ende steht eine einsam-deplatzierte Bushaltestelle, am linken Rand sitzt ein Kammermusik-Ensemble im schummrigen Licht: eine Atmosphäre des Wartens. Doch dann treten in dem breiten Raum die Figuren aus Antoine de Saint-Exupérys "Der Kleine Prinz" auf in virtuosen Tanzeinlagen, als tragisch-komische Pantomimen oder erklären sich verbal. Ob das ein Stück für Kinder ist, bleibt bei der Tanztheaterproduktion des Bayerischen Staatsballetts so unklar wie in der Vorlage: "Der kleine Prinz ist ganz klar eine Geschichte über die Beziehung von Gesellschaft und Kindheit", erklärt Regisseur und Choreograf Maged Mohamed. Er habe sich gefragt, was es bedeute, ein Kind zu sein und wie Kinder die Wirklichkeit wahrnehmen. Wichtig sei ihm außerdem, Erwachsene in die Lage zu ersetzen, die Welt wieder aus der Perspektive eines Kindes zu sehen.
Tanztheater:Poetisches Schwelgen
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Antoine de Saint Exupérys "Der kleine Prinz" will als Tanztheaterproduktion des Bayerischen Staatsballetts ergründen, wie Kinder die Welt sehen
Von Rita Argauer