Stefan Raab: Nein zur ARD:Entnervter Schlagerkönig

Stefan Raab sagt ab: Weil sich die Intendanten der ARD nicht einigen können, verzichtet Stefan Raab auf eine Kooperation beim Eurovision Song Contest 2010.

Die Rettung des deutschen Schlagers durch Stefan Raab findet nicht statt. Nachdem sich der Entertainer vom Sender Pro Sieben am vergangenen Samstag, in der Nacht des diesjährigen Eurovision Song Contest, für 2010 grundsätzlich auf eine Zusammenarbeit mit dem NDR verständigt hatte, scheiterten die Verhandlungen nun, weil sich die Führungsebene der ARD nach Ansicht von Raab zu umständlich anstellt.

Da redet ihm niemand rein: Stefan Raab und sein Bundesvisions-Preis. (Foto: Foto: dpa)

Im am kommenden Montag erscheinenden Magazin Der Spiegel sagt Raab: "Der NDR hat uns um Hilfe gebeten. Wir haben ein schlüssiges Gesamtkonzept vorgelegt. Die Entscheidungswege in der ARD sind aber derart kompliziert, dass sie mit unserer Arbeitsweise nicht vereinbar sind. Unser Song Contest heißt Bundesvision Song Contest."

Raabs Absage war eine Woche von ARD-internen Sitzungen vorausgegangen, in denen sich die Intendanten der Regionalanstalten nicht auf eine Kooperation mit Pro Sieben einigen konnten. Ein derartiges Joint Venture zwischen privatem und öffentlich-rechtlichem Fernsehen wäre ein Novum gewesen.

Nach Oliver Pocher verzichtet mit Raab in diesem Jahr ein weiterer Star des Privatfernsehens auf eine Zusammenarbeit mit der ARD, weil deren Entscheidungsfindungsprozesse von nicht öffentlich-rechtlich sozialisierten TV-Profis offensichtlich als entnervend empfunden werden. Im Januar 2007 lehnte RTL-Aushängeschild Günther Jauch einen Wechsel ins Erste ab. Auch bei seiner geplanten Verpflichtung herrschte unter den Intendanten der Landesrundfunkanstalten keine Einmütigkeit.

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