Eigentlich sind die blauen Augen ja das auffälligste an Jim Caviezel, auch wenn man in ¸¸Die Passion Christi" davon nichts sieht - da wurden sie künstlich gebräunt, Mel Gibson wollte keinen blauäugigen Jesus. Jim Caviezel aber wollte er schon - es gibt nicht viel Auswahl in Hollywood, wenn man einen jungen, bekannten Schauspieler sucht, der ähnlich lautstark katholisch ist wie Gibson selbst. Caviezel hat es vor zwei Jahren abgelehnt, eine Bettszene mit Ashley Judd zu drehen für den Thriller ¸¸High Crimes", in dem er einen mörderischen Ehemann mit erfundener Identität gespielt hat. Weil er sich da hätte ausziehen müssen. Bei einer durchschnittlichen Hollywood-Liebesszene hätte er aber sicherlich mehr angehabt als am Kreuz, wo ihn nur ein Lendenschurz bedeckt.
Caviezel, 1968 geboren, hatte seinen ersten Filmauftritt mit 22, in Gus Van Sants poetische Schwulenromanze ¸¸My Own Private Idaho". Danach wurde er an der Julliard School angenommen, wollte aber lieber spielen als lernen, und nahm stattdessen eine Nebenrolle an im Costner-Flop ¸¸Wyatt Earp". Damit war er wieder in der Warteschlange gelandet bis zu Terrence Malicks ¸¸Der schmale Grat"; da hat er dann endlich genug Aufmerksamkeit erhascht, um kontinuierlich zu arbeiten. Mit der Jesus-Rolle - er hat sich bei der Kreuzigung einen Arm ausgekugelt - hat er sich nun als Sportlegende qualifiziert: Als nächstes spielt Caviezel den Golfer Bobby Jones.
sus