Denis Lavant ist der Mann, der Alex war - so hat er in jedem der drei Filme geheißen, die Leos Carax mit ihm gedreht hat, "Boy meets Girl", "Mauvais sang" und schließlich "Die Liebenden von Pont-Neuf". Der Weg zu Veit Helmers Anton in "Tuvalu" ist gar nicht so weit für Lavant - er ist ganz gut aufgehoben in dieser Geschichte, die sich am Rande des Stummfilms bewegt. Ob als Alex, der verloren durch die Straßen von Paris humpelt, oder als Söldner in Claire Denis' "Beau travail" - Lavant ist meistens einer gewesen, der nicht viele Worte macht, schweigsam, ohne je so zu wirken, als hätte er nicht viel zu sagen. Lavant muss auch gar nicht viel reden, denn das Faszinierendste an ihm ist ohnehin sein Gesicht mit den fast grob wirkenden Zügen.
Denis Lavant ist erst 39 Jahre alt - kaum zu glauben bei einem, der schon so lange dabei ist. Er hatte schon kleinere Rollen bei Patrice Chéreau und Claude Lelouch gespielt, bevor er Mitte der Achtziger Jahre begann, mit Carax zusammenzuarbeiten - zweimal neben Juliette Binoche, bei den "Liebenden" und "Mauvais sang". Und auch ihr hat an ihm wohl genau das gefallen, was keiner Worte bedarf - sie hat ihn einmal mit Charlie Chaplin verglichen. Das würde auch Anton, der seiner Angebeteten mit großen Augen sehnsuchtsvoll nachschaut, gefallen.
sus