Star-Album (245):Stefania Rocca

...Verrücktheiten sind gar nicht selten in Roccas bislang zehn Jahren im Kino - ein guter Grund, sie ins Star-Album aufzunehmen.

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Sie kann ganz schön professionell sein, man spürt es oft in ihrem eben angelaufenen Film "Casomai", und dann ist sie wirklich cool... Im Fernsehen war sie die Sekretärin des 20.Juli, Margarethe von Oven, die Stauffenberg mit einer Schreibmaschine in den Wald folgte, im TV-Film "Stauffenberg" von Jo Baier...

Verrücktheiten sind gar nicht selten in Roccas bislang zehn Jahren im Kino, die geprägt sind, natürlich, durch eine Reihe mehr oder weniger aufregender italienischer Komödien und Melodramen. 1997 hat sie technisch und emotional versiert Christopher Lambert assistiert, der in "Nirvana" als Computerspiel-Erfinder Jimi von seiner eigenen Kreation ausgetrickst wurde.

Vom Himmel zu Horror

Sehr schön ist sie in Tom Tykwers "Heaven", wo sie auf der toskanischen Hochzeitsfeier am Ende dem verfolgten Paar Blanchett/Ribisi Unterschlupf gewährt und eine Flucht in den Himmel ermöglicht. Den Engländern leistete sie kleinere Dienste in "The Talented Mr. Ripley", von Minghella, und in "Love's Labour's Lost", von Branagh nach Shakespeare. Dazwischen machte sie Station in einem Lourdes-Film, als Mina in einer Dracula-TV-Version und in Mike Figgis' in jeder Hinsicht durchgedrehter Horrorfilmorgie "Hotel".

Einen unheimlich starken Eindruck machte sie diesen Sommer in Dario Argentos "Cartaio", als römische Kommissarin Anna Mari, eine Rolle, die für Argentos Tochter Asia maßgeschneidert war, aber die setzte sich in die USA ab, um einen eigenen Film zu drehen. Rocca hat eine tolle Mischung aus Härte und Verletzlichkeit, sie wird von einem Psychokiller zu einer grausamen Partie Internet-Poker gebeten, muss mitspielen, um die Verstümmelung, den Tod entführter Mädchen zu verhindern.

© SZ vom 9.9.2004 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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