Star-Album (212):Kirsten Dunst

... würde ihren Kater auf eine einsame Insel mitnehmen. Er würde sie dort unterhalten und wenn sie richtig Hunger hätte, könnte sie ihn aufessen. So eine gehört nicht auf einsame Inseln. Sondern ins Star-Album.

Sie hat angefangen als paradoxes Geschöpf: Kirsten Dunsts erste große Rolle, damals war sie zwölf, war ein hilfloser Teufel , Claudia in "Interview mit einem Vampir", das kleine Monster, das Tom Cruise und Brad Pitt sich schaffen als Projektionsfläche ihrer Emotionen. Ein Unding selbst unter Vampiren: Es verstößt gegen die Regeln, einen Vampir zu schaffen, der nicht selbst für sich sorgen kann . . .

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Es lagen eine ganze Reihe von Rollen zwischen dem Baby-Vampir und ihrem Auftritt mit Julia Roberts in "Mona Lisas Lächeln" - die völlig unterschätzte Highschool-Musical-Version des "Mittsommernachtstraums", "Get Over It" beispielsweise, eine mysteriöse Selbstmörderin in Sofia Coppolas "The Virgin Suicides", Tobey Maguires Angebetete in "Spiderman" - aber am besten ist sie, wenn es fies funkelt in ihren Augen, während sie hilflos mit den Lidern klappert: wenn sie beispielsweise in ihrem Teenie-Fernsehausflug in den "ER" George Clooney ein paar Folgen lang als kleine Ausreißerin das Leben zur Hölle macht. Böse, aber anhänglich.

Das latent Diabolische ist Kirsten Dunst erhalten geblieben, dem Rollenbild bleibt sie auch in "Mona Lisas Lächeln" treu, ungewöhnlich spießig zwar, aber immer bedacht, den anderen eins auszuwischen. Dunst ist gefragt worden, was sie mitnehmen würde als "Survivor"-Teilnehmer. Ihren Kater, hat sie gesagt: "Er würde mich unterhalten und wenn ich richtig Hunger hätte, könnte ich ihn essen."

sus

© SZ v. 22.01.2004 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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