Star-Album (150):Katharine Hepburn

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... hat anscheinend an verschiedenen Tagen Geburtstag. Grund genug, sie ins Star-Album aufzunehmen.

sus

Die verschiedenen Geburtstage, die sich Katharine Hepburn im Laufe ihrer Karriere genehmigt hat, fand sie selber ausgesprochen amüsant - sie ist am 11. Mai 95 geworden.

(Foto: SZ v. 07.11.2002)

Der 7.November 1907 war, nach 1909 und 1908, die letzte Schummelei - und einer wie ihr will man zu jedem Geburtstag gratulieren, den sie sich ausgedacht hat. Die göttliche Kate stammt aus einer Familie der starken Frauen - ihre Mutter, Katharine Houghton Hepburn sen., war eine in ganz Neuengland bekannte Suffragette. Das hat die junge Kate, als tomboy aufgewachsen, zu einem sehr unkonventionellen, selbstbewussten, burschikosen Mädchen gemacht - auf der Leinwand war sie in ihrem Element, wenn sie sich Machtkämpfe liefern konnte mit ihren Co-Stars, mit dem hilflos bebrillten Professor Cary Grant in "Bringing up Baby" oder mit Spencer Tracy, der sie in "Woman of the Year" zu übertrumpfen versucht, und sie als Ehefrau und Kollegin in "Adam's Rib" vor Gericht besiegen will. Sie könnte ihn zumindest die Schlacht im Schlafzimmer gewinnen lassen, wenn sie nur wollte - aber sie bricht mal fast zusammen, weint, und rappelt sich doch wieder hoch, kurz gesagt: Sie kostet den Kampf aus bis zum Scheidungstermin. Und dann gibt sie nach.

Als Frau, die weiß, wie der Hase läuft, war Kate so gut, dass man glatt vergisst, wie schön und glamourös sie sein konnte - wenn sie nur wollte. Als unkonventionelle Linda, 1938 mit Cary Grant in "Holiday". Oder, wieder mit Grant - hier aber schon ein bisschen reifer und väterlicher, in "Philadelphia Story": Da spielt die Hepburn die höhere Tochter, die sie in Wirklichkeit gewesen ist, und Grant als ihr Ex und ihr Zukünftiger stutzt sie zurecht, wie es Tracy getan hat.Wenn sie nur wollte ... das ist wohl der Satz, der Katharine Hepburn am besten charakterisiert. Die rätselhafte, langjährige Beziehung zu Spencer Tracy beispielsweise, in der wollte sie die Weiche, die Nachgiebige sein. Der Mutter, dem wahren Blaustrumpf, war das Töchterlein noch längst nicht emanzipiert genug - vor allem, was Tracy betraf. Aber Katharine war vielleicht einfach schon ein bisschen weiter, frauenmäßig echte Avantgarde - so überzeugt davon, dass ihr jeder Sieg zusteht, dass sie eine verdammt hübsche Verliererin abgeben konnte.

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