Stadion-Neubau:München zieht´s ins Schlauchboot

Lesezeit: 1 min

Das transluzente Modell der Basler Architekten Herzog / de Meuron erhält den Zuschlag und wird Allianz Arena heißen

bgr

Die Entscheidung für den Stadion-Neubau in München ist gefallen.

Gebäude mit einer fast magischen Poesie (Foto: dpa)

Das Obergutachtergremium hat seine Empfehlung für das Modell der Basler Architekten Herzog/de Meuron ausgesprochen.

Damit ist das wie vom Himmel gefallen erscheinende "Schlauchboot" Sieger des Wettberwerbs. Offiziell wird die neue Heimat der beiden Münchner Traditionsklubs FC Bayern München und TSV 1860 München jedoch Allianz Arena heißen.

Die Vergabe des Namensrechts an die Allianz AG ist Bestandteil einer langfristigen Marketing-Partnerschaft. Der Vertrag läuft zunächst bis 30. Juni 2021.

Das rund 388 Millionen Euro teure, futuristisch anmutende Stadion wird Außenwände aus Luftkissen haben und soll Austragungsort für das Eröffnungsspiel der Fußball-Weltmeisterschaft im Jahr 2006 werden. Es wird 66.000 Zuschauer fassen können. Für U-Bahn- und Straßenanbindung kommen Stadt, Land und Bund auf.

Wegen seiner spektakulären Hülle aus aufblasbaren Kunststoffkissen gleicht der Entwurf - je nachdem - einem Schlauchboot oder einem Schwimmreifen. Durch Veränderung des Luftdrucks und der Beleuchtung soll das Stadion damit in den jeweiligen Vereinsfarben pulsieren und die Stimmung auf seiner transparenten Haut widerspiegeln.

Münchens Oberbürgermeister Christian Ude lobte denn auch die kühne Architektur und betonte, der Entwurf decke alle Bedürfnisse ab.

Auch die Präsidenten des FC Bayern, Franz Beckenbauer, und von TSV 1860, Karl-Heinz Wildmoser, zeigten sich zufrieden mit der "einvernehmlichen" Lösung.

Auf der Webseite des FC Bayern heißt es: Der Zuschlag für den Entwurf der Bietergemeinschaft Alpine Bau Deutschland GmbH mit den Schweizer Architekten Herzog und de Meuron sei damit begründet worden, dass hier ein innovativer Weg eingeschlagen werde, der das Thema Fußballstadion in zukunftsträchtiger Form interpretiere. Die glatte Außenfassade aus einer rautenförmigen transluzenten Umhüllung, die sich über Projektionen in unterschiedliche Farbenspiele hüllen lässt, gebe dem Gebäude eine fast magische Poesie.

Der Fuball-Neubau im nördlichen Stadtteil Fröttmaning, der im Jahr 2005 fertig gestellt sein soll, setzte sich gegen einen eher klassischen Stadionentwurf durch, der wegen herausragender Dachträger als das "Dornenkronen"-Modell bezeichnet wurde.

Nach einem jahrelangen Streit über den Stadion-Neubau hatten die Münchner bei einem Bürgerentscheid mit Zwei-Drittel-Mehrheit für den Neubau am Rande der Autobahn nach Nürnberg gestimmt.

Offen bleibt, wie das bei Fußballzuschauern ungeliebte Olympiastadion künftig genutzt werden soll.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: