Sheryl Crow im Weißen Haus:Bitte nicht anfassen!

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Gerangel beim Präsidenten. Der kleine Schlagabtausch zwischen Sheryl Crow und Karl Rove steht exemplarisch für den Ton zwischen Umweltschützern und dem Weißen Haus.

Petra Steinberger

Der Präsidentenberater Karl Rove ist dafür bekannt, dass er Leute, die der Regierung Bush nicht ins Konzept passen, auch mal härter anpackt. Er selbst mag Berührungen nicht so gerne. "Fassen Sie mich nicht an", fauchte er, als ihn die Sängerin Sheryl Crow am Rande des alljährlichen Dinners der White-House-Korrespondenten am Samstag am Arm berührte. So jedenfalls beschreiben sie und Laurie David, Produzentin von Al Gores Film "Eine unbequeme Wahrheit", die kleine Dreierdebatte.

Crow darauf: "So können Sie nicht mit uns reden, Sie arbeiten für uns."

Rove: "Ich arbeite nicht für Sie, ich arbeite für das amerikanische Volk."

Crow, lauter: "Aber wir sind das amerikanische Volk."

Worauf Rove, so David auf der Blogpage Huffington Post, an seinen Tisch flüchtete. Er habe sich aufgeführt "wie ein verzogener Fratz, der einen Tobsuchtsanfall bekommt".

Rove versucht den Klimawandel zu einem Hirngespinst zu erklären

Es ging um die Erderwärmung. Crow und David wollten Rove dazu bringen, einen "neuen Blick" auf den Klimawandel zu werfen. Nun besuchen Crow und David seit Wochen im ganzen Lande Hochschulen, um das Bewusstsein für den Klimawandel zu schärfen, in den Augen der Regierung sind sie also höchst einseitige Aktivisten. Rove hingegen arbeitet seit Jahren mit Methode und Verstand daran, den Klimawandel zum Hirngespinst einiger durchgeknallter Wissenschaftler zu erklären. In den USA gab es nach dem Vorfall Diskussionen und Schlagzeilen, denn der kleine Schlagabtausch steht exemplarisch für den Ton zwischen Umweltschützern und dem Weißen Haus.

Ein Pressesprecher des Weißen Hauses erklärte, Frau Crow und Frau David würden die Umweltinitiativen des Präsidenten ignorieren und "bei sozialen Anlässen mit uninformierten Behauptungen auf Amtspersonen losgehen". Es wäre besser, sagte der Pressesprecher, "ihre Hollywood-Theatralik sein zu lassen."

© SZ vom 24.4.2007 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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