Schätze & Schätzchen (3):Klingendes Holz

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Das Geigenbaumusem Mittenwald erzählt an historischem Ort, woher die Instrumente kommen

Von Christiane Lutz, Mittenwald

Etwas abseits vom Trubel der Bahnhofstraße, vorbei an Sankt Peter und Paul, liegt das Geigenbaumuseum. Ein winziges, rotes Häuschen, ist es eines der ältesten in Mittenwald in der Ballenhausgasse. Und damit ist man schon mittendrin in der Geschichte des Museums. Ballenhäuser nannte man nämlich Lagerhäuser, in denen schon im Mittelalter Kaufmannsgüter von Händlern aufbewahrt wurden, die in Mittenwald Station machten. Die Güter waren oft zu Ballen zusammengepackt, Textilien zum Beispiel. Meist kamen die Händler von Italien und waren auf dem Weg Richtung Augsburg, der damaligen Handelsmetropole. Im Jahr 1487 verlegten venezianische Kaufleute den Hauptumschlagplatz für Güter aus Italien und dem Orient gar von Bozen nach Mittenwald. Ohne diese Verbindung wäre Mathias Kloz vielleicht nie nach Italien gekommen und hätte dort nicht, wie man annimmt, den Geigenbau gelernt und 1684 nach Mittenwald gebracht, die Stadt, in der seit 1860 die Geigenbauschule betrieben wird. Damals war die Schule dazu da, die Qualität der im Ort gebauten Geigen zu sichern und Standards einzuhalten. Heute ist sie der einzige Ausbildungsbetrieb im Geigenbauhandwerk in ganz Deutschland.

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