Sammler:Die Kunst der Traumstadt

Lesezeit: 3 min

Los Angeles hat wieder ein neues Privatmuseum für Gegenwartskunst bekommen. Es gehört den Brüdern Marciano, die mit Jeans ihr Geld machten.

Von Kito Nedo

Wenn Jim Shaw träumt, greift er nach dem Aufwachen noch im Dunkeln zum Diktiergerät. "Sprechen erfordert weniger bewusste Anstrengung als das Aufschreiben", sagt der in Los Angeles lebende Künstler, der seine Träume sammelt. "Durch bewusste Anstrengung können interessante Elemente verloren gehen." Einmal besuchte Shaw im Traum ein kleines Perückenmuseum in Tijuana. Nun hat er das Wig Museum für seine erste große Ausstellung in Los Angeles nachgebaut und zu einer Art Kunst-Gruselkabinett erweitert. Das Publikum spaziert durch Shaws Traumwelt, die sich aus Gemälden, Zeichnungen und Skulpturen zu einer theatralischen, düsteren, schön-bizarren Großinstallation zusammensetzt. Untergebracht ist die von Philipp Kaiser kuratierte Schau im Erdgeschoss der Marciano Stiftung, dem gerade eröffneten Privatmuseum der Brüder Maurice und Paul Marciano, die in den Achtzigern von Frankreich nach Kalifornien kamen, um hier eine Jeansmarke zu gründen.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: