Regiedebüt für Madonna:"Schmetterlinge im Bauch"

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Aufregend wie damals sei es gewesen, als sie ihren ersten Hit im Radio gehört habe - auf der Berlinale hat Madonna ihr Erstlingswerk als Regisseurin vorgestellt.

Im Kino mit Madonna: Bei der Premiere ihres Berlinale-Films hatte die Sängerin "Schmetterlinge im Bauch", wie sie am Mittwochabend den Gästen im Zoo-Palast verriet.

Viele Fans riss es zum Applaus von den Sitzen, als Madonna vor der Uraufführung in den Saal kam. Die Amerikanerin stellte bei den 58. Internationalen Filmfestspielen Berlin ihr Regiedebüt vor, die Komödie "Filth And Wisdom".

Dies verglich die Musikerin mit dem Gefühl, wie es für sie war, als sie vor 25 Jahren ihren ersten Hit im Radio hörte. "Träume werden tatsächlich wahr", sagte die 49-Jährige, die in einem schwarzen Kleid auf der Bühne erschien. Die Komödie erntete einige Lacher beim Premierenpublikum, der Beifall am Schluss war freundlich.

Zuvor hatte der Besuch des Popstars nicht nur am Potsdamer Platz, sondern auch rund um das Kino an der Gedächtniskirche für reichlich Rummel gesorgt. Zaungäste kletterten auf Reklamekästen, um einen Blick auf den Star zu erhaschen. Polizisten waren im Einsatz. Groß war das Blitzlichtgewitter, als Madonna auf den roten Teppich kam.

Dort blieb die Sängerin aber nur kurz, bevor sie ins Kino verschwand. Manche Fans schrien sich fast die Seele aus dem Leib.

Madonnas Spielfilmdebüt ist eine Multikulti-Komödie über eine skurrile Wohngemeinschaft in London. Hauptdarsteller ist der ukrainische Musiker und Schauspieler Eugene Hütz ("Alles ist erleuchtet"). Chancen auf einen Berlinale-Bären hat der Film nicht.

Er läuft außer Konkurrenz in der Reihe Panorama. Als Schauspielerin ("Evita") ist die Sängerin bereits häufiger aufgetreten: mit unterschiedlichem Erfolg, bis hin zum Schmähpreis "Goldene Himbeere".

Ihren Auftritt als Filmemacherin wollten sich bei der Berlinale auch Schauspieler Clemens Schick und Modedesigner Michael Michalsky ansehen. Schauspieler Georg Uecker ("Lindenstraße") stellte zwar Mängel bei der Dramaturgie und der Geschichte des Madonna-Films fest.

Er meinte aber auch: "Ich fand ihn ganz schön phasenweise." Die Komödie sei besser als die Filme, in denen Madonna selbst aufgetreten sei. Die mit Spannung erwartete Pressekonferenz vom Nachmittag nannte Uecker im Spott "den Gottesdienst im Hyatt".

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