Premiere:Ein Stück, das an die Grenzen geht

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Das Bayerische Staatsballett tanzt als erste westliche Kompanie Juri Grigorowitschs Choreografie vom Heldenepos "Spartacus", die bisher das Aushängeschild des Moskauer Bolschoi war

Von Rita Argauer

Bei einem schnellen Übertragen des Körpergewichts auf die Fußspitze passiert es. Die harte Kappe des Spitzenschuhs rutscht weg und Ksenia Ryzhkova gerät ins Schleudern. Die erste Solistin des Bayerischen Staatsballetts verliert die Kontrolle über ihre Balance, fällt binnen eines Bruchteils einer Sekunde hin und knallt auf den Ellenbogen. Der Ballettmeister Ruslan Pronin eilt zu ihr, ihr Partner Jonah Cook hilft ihr auf, Ballettdirektor Igor Zelensky, der die Probe zu "Spartacus", der diesjährigen Weihnachtspremiere des Bayerischen Staatsballetts aus der Ecke beobachtet, geht ebenfalls zu ihr hin. Ob sie Eis brauche, fragt er. Sie jedoch, diese zarteste und sehr junge Solistin des Ensembles, verzerrt das Gesicht zu einem Lächeln und hebt mit einer Mischung aus Ironie und Trotz den Daumen nach oben.

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