Per Olov Enquist über Sünde:"Nett sein ist eine Schwäche"

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Der schwedische Schriftsteller und Ex-Sportler Per Olov Enquist spricht über Alkohol, Schreibblockaden und andere Schwächen.

W. Winkler

Ein schlanker, großer, weißhaariger Herr erscheint aus dem Hintergrund, grüßt mit "Hej!" und schlägt vor, das Gespräch nach draußen in den Kaffeegarten des kleinen Hotels im schönen Münchner Stadtteil Lehel zu verlegen. Es hat zwar eben geregnet, die Stühle sind noch nass, aber Per Olov Enquist sitzt lieber im Freien. Er bestellt Kaffee mit sonst nichts und spricht fließend Deutsch.

Per Olov Enquist wollte Olympiasieger im Hochsprung werden - erfolgreicher war er allerdings mit dem Schreiben. Zuletzt erschien sein Buch "Ein anderes Leben". (Foto: Foto: dpa)

Süddeutsche Zeitung: Herr Enquist, wie hoch können Sie heute noch springen?

Per Olov Enquist: Ach, keinen ganzen Meter mehr, es wird so ein Hüpfer.

SZ: Und Ihr Rekord?

Enquist: Der lag bei 1,97 Metern, aber das ist fünfzig Jahre her.

SZ: Bedauern Sie nicht, dass Sie als Hochspringer nicht weiterkamen, weil es zu Ihrer aktiven Zeit kein Doping gab?

Enquist: Bestimmt nicht. Doping wäre beim Hochsprung auch nicht möglich gewesen. Amphetamine vielleicht, Kokain, aber das war nicht sehr bekannt. Meine Vorstellung war immer, dass der Sport seinen Freiraum verteidigen müsse. Dieser Freiraum war immer bedroht: von der DDR, der Sowjetunion, vom Doping. Natürlich ist es eine idealistische und recht naive Vorstellung, aber wenigstens der Sport muss ein ideologiefreier Raum sein, in dem die Menschen spielen können.

SZ: Dann müssen Sie jetzt zur Tour de France!

Enquist: Wir wussten ja seinerzeit nichts über Doping, oder fast nichts.

SZ: Sie waren 1972 Reporter bei den Olympischen Spielen in München. Da soll es kein Doping gegeben haben? Nur Äpfel und Bananen zur Stärkung?

Enquist: Damals habe ich an einer Diskussion über Sport teilgenommen. Einer der Teilnehmer war Medizinprofessor, der von Experimenten mit Blut erzählte. Ich war neugierig und fragte ihn: "Was genau machen Sie da eigentlich?" Die machten Experimente mit jungen Sportlern. Aha. Es ging um Messungen in unterschiedlicher Höhe, bei denen sie dann Blut entnahmen, alles natürlich strikt sportlich. "Haben Sie schon Ergebnisse?" fragte ich ihn, und er sprach von einer Verbesserung um sechs, acht, zehn Prozent. Zehn Prozent? Ich bin ein Zahlenmensch, habe schnell gerechnet. Also habe ich ihm sagen können, dass das dem Unterschied zwischen dem Distriktmeister von Västerbotten und einem Olympiateilnehmer entspricht. "Ja", hat er gesagt, "das kommt hin."

SZ: Und das war schon 1972?

Enquist: Das war 1972, aber in München damals: kein Wort davon.

SZ: Trotzdem hat es das gegeben.

Enquist: Aber natürlich! Genaues wusste man halt nicht. Oder nur, dass die DDR bei jungen Menschen die Muskelfasern untersuchte.

SZ: Wozu das? Um sie zu strecken?

Enquist: Sie haben bei Sieben- und Achtjährigen genau gemessen. Wer kurze Muskelfasern hatte, kam zum Kugelstoßen, wer lange hatte, zum Hochsprung. Das war zwar auch eine Schweinerei, hatte aber nichts mit Doping zu tun. Trotzdem gab es in der DDR Doping. Das gehörte zu dem Geheimnis, das die DDR umgab, jedenfalls bei ihren sportlichen Erfolgen.

SZ: Man wusste also nichts Konkretes.

Enquist: Man wusste es damals nicht, aber München mit den großen sportlichen Erfolgen der DDR war sicherlich ein Wendepunkt.

SZ: Herr Enquist, in Ihrem Buch "Ein anderes Leben" bezeichnen Sie sich als "Betonmonument an Nettigkeit".

Enquist: Als Kind hatte ich ja nicht so viele Möglichkeiten, nicht nett zu sein.

SZ: Sie sind sehr religiös aufgewachsen. Alles war Sünde, jeden Samstag musste gebeichtet werden, und zwar auch, wenn es nichts zu beichten gab.

Enquist: Es war ein ganz strenger Sündenkatalog. "Du darfst nicht ins Theater, ins Kino, nicht Karten spielen und selbstverständlich keinen Alkohol." Aber bei uns gab es gar kein Theater und kein Kino, es fehlte also an jeder Gelegenheit zum Sündigen. Wir wussten nicht, wie süß die Sünde ist.

SZ: Ist nett sein eine Schwäche?

Enquist: Es ist bestimmt eine Schwäche. Und ich habe lange daran gearbeitet.

SZ: Um stark und unnett zu werden?

Enquist: Wenn man nett ist, ist man zu nachgiebig, widersetzt sich nicht und sagt immer zu allem ja. Ich habe mühsam gelernt, nein zu sagen. Man muss sein Ich und seine Ideen verteidigen!

SZ: Woher kommt dieses Nettsein?

Enquist: Diese Nettigkeit war vielleicht das Normale beim Zusammenleben mit einer starken Frau.

SZ: Sie meinen Ihre Mutter.

Enquist: Sie hatte, nachdem mein Vater gestorben war, keinen Mann mehr, sie hatte auch keinen neuen Mann mehr, sie hatte nur ein Kind, und das war ich. Das ist eine große Verpflichtung.

SZ: Für beide.

Enquist: Für beide.

SZ: Wie übersteht man eine so strenge Kindheit? Oder mal so gefragt: Braucht es eine unglückliche Kindheit, um ein großer Schriftsteller zu werden?

Enquist: Bei mir ist das sowohl Glück als auch Unglück gewesen, denn es war eine spezielle Kindheit. Wenn man das alles hört, schüttelt man schnell den Kopf, aber es war andererseits eine normale Kindheit. Die Einsamkeit, die Isolierung in diesem Dorf in Västerbotten haben mir nicht geschadet. Es gab mir die Möglichkeit, nachzudenken, die Möglichkeit, für mich allein meine Phantasie zu nutzen, mir Himmel und Hölle auszumalen. Ich hatte zwar keine Spielkameraden, aber ich hatte meine Phantasie, darum ist es vielleicht sogar eine gute Kindheit gewesen, jedenfalls später - in der Erinnerung an sie.

SZ: Voraussetzung fürs Schreiben sind dann nicht Glück oder Unglück, sondern das besondere Erleben, und sei es, dass das Besondere in der Isolierung besteht.

Enquist: Ja, meine war eine ganz besondere.

Lesen Sie auf Seite 2 über Unklarheiten in der Bibel.

SZ: Elvis hatte einen Zwillingsbruder, der bei seiner Geburt gestorben ist und mit dem er immer gesprochen haben soll.

Enquist: Mein Bruder war vor mir gestorben, er war kein Zwilling, ich kannte ihn nicht und habe auch nicht mit ihm gesprochen.

SZ: Hat der Überlebende Schuldgefühle?

Enquist: Ich habe seinen Tod oder vielmehr seine Abwesenheit nicht als Schuld erfahren, sondern als große Unklarheit. Die Vorstellung, dass die guten Menschen von Jesus erhoben . . . wie sagt man?

SZ: In den Himmel aufgenommen werden?

Enquist: . . . dass einfach alle auf einmal in den Himmel aufgenommen werden - puff! -, das ist doch recht seltsam. Theologisch ist das eine sehr unklare Geschichte. Ein toter Bruder, ein toter Vater, zwei Schläge, wumm, wumm. Ich habe nur versucht, diese Unklarheit zu beschreiben.

SZ: Wie?

Enquist: Man sieht doch diese Unklarheiten in der Bibel. Das Alte Testament ist ein phantastisches Buch, aber auch sehr . . .

SZ: . . . blutrünstig?

Enquist: Es ist furchtbar! Und aus all diesen Unklarheiten, aus diesen vagen Bildern wächst für den Sechs- bis Neunjährigen eine Weltanschauung zusammen. Was ist eigentlich das Foto eines Bruders anderes als ein Geist? Das ist nicht ungewöhnlich für einen jungen Menschen, erst recht nicht in diesem Milieu.

SZ: War das calvinistisch?

Enquist: Nein, freikirchlich, meine Mutter gehörte zur Pfingstbewegung. Man sagt, dass diese Pfingstbewegung ein neuer Herrnhutismus war.

SZ: Die Bewegung des Grafen Zinzendorf.

Enquist: Für Nordschweden ist der herrnhutische Unterton eine sehr komische Sache. Er kam erst am Anfang des 19. Jahrhunderts durch die Deutschen zu uns. Von daher all das Blut, Jesu Blut.

SZ: Die Kreuzesmystik.

Enquist: Es ist aber kein schreckliches Blut, sondern warm, das warme Blut Jesu, in dem man schwimmt!

SZ: Kommt man auf solche Phantasien, weil es in Schweden so kalt ist? Der Pfarrerssohn Ingmar Bergman hat gesagt, dass es ihm am Mittelmeer zu warm und grell sei, er brauche das Dunkle seiner Heimat.

Enquist: Das Pfarrhaus ist eine völlig andre Welt. In seinen letzten zehn Jahren war ich mit Ingmar eng befreundet, und wir haben viel über unseren religiösen Hintergrund gesprochen. Aber er war Hochkirche, er kam aus Stockholm, und ich war Freikirche, Nordschweden. Die Pfingstbewegung war ganz anders als die lutherische.

SZ: Keine Religion des Bürgertums.

Enquist: Nein, nein, ganz und gar nicht.

SZ: Ich habe mal das "Lächeln einer Sommernacht" von Bergman im schwedischen Original gesehen. Da greift plötzlich eine Frau zur Gitarre oder Laute und singt das deutsche Lied "Freut euch des Lebens". Dass man sich freuen solle, passt nicht zu Bergmans anderen Filmen, in denn es um Schuld und Sünde geht.

Enquist: Ingmar hatte wahnsinnig viel Humor! Er hat immer viel gelacht! Er war so lebendig und so lieb.

SZ: Lieb? So beschreiben Sie sich selber in Ihrem Buch. Sie schildern sich in der dritten Person, aber es ist Ihr Leben. Ist "Ein anderes Leben" ein Bekenntnisbuch?

Enquist: Nein, kein Bekenntnis. Es ist ein Buch der Bilder, der Erinnerungen, die sich gemeldet haben. Am Anfang stand ein Bild, stand die Geschichte mit meinem toten Vater, den ich nicht gesehen habe.

SZ: Wäre Ihr Leben anders verlaufen, wenn er am Leben geblieben wäre?

Enquist: Das weiß ich nicht.

SZ: Er ist der gute Vater geblieben, denn durch seine Abwesenheit konnte er Sie natürlich nie verhauen.

Enquist: Ich habe kein Vater-Vorbild. Er war sicher sehr stark, er wollte mein Leben nicht kontrollieren, aber berühren.

SZ: Vielleicht war es ein Glück, dass er gestorben war. So waren Sie Ihrer Mutter ausgeliefert.

Enquist: Aber das hätte auch schiefgehen können.

SZ: Einmal verteidigen Sie sich Ihrer Mutter gegenüber mit dem schönen Satz: "Meine Demut ist die größte im ganzen Land." War Ihre Mutter zufrieden mit Ihnen?

Enquist: Am Ende schon, glaube ich. Sie war nicht dumm, sie konnte formulieren. Sie hatte die besondere Position im Dorf, sie war die Dorfschullehrerin, was auch mich erhoben hat, denn ich war der Sohn der Dorfschullehrerin und, da sie ja keinen Mann mehr hatte, ihr Prinzgemahl.

SZ: Aber Sie sind nicht bei ihr geblieben.

Enquist: Der Zufall wollte es, dass für die Dörfler nach der Volksschule eine weiterführende Schule eingerichtet wurde, die ich nur vom Internat aus besuchen konnte. So kam ich mit sechzehn fort, im richtigen Alter. Ich bin zur rechten Zeit auf natürlichem Weg von zu Hause weg. Es war keine Revolution, ich wurde wegtransportiert, und sie ist geblieben.

SZ: Und sie hat geweint?

Enquist: Sie war allein und blieb allein. Ich war das einzige Kind.

SZ: Musste Ihr Erfolg als Schriftsteller ihr nicht sündhaft erscheinen?

Enquist: Nein, sie war eine praktische Frau. Sie sah das als gut an. Sie ist neunzig Jahre geworden und beobachtete die Entwicklung der Schulen oder auch der Sozialdemokratie mit großem Interesse.

SZ: Sie haben selber von der Bildungsreform profitiert.

Enquist: Ich gehörte zu den Ersten da oben. Wäre ich ein Jahr älter gewesen, wäre das nicht möglich gewesen.

SZ: Sie wären nicht Schriftsteller geworden?

Enquist: Ich wäre kein Schriftsteller geworden. Für mich hätte es nur das Sägewerk und die Zellulosefabrik gegeben. Alle meine Kameraden sind dort arbeiten gegangen. Ein weiterer Zufall ist, dass ich kein Volksschullehrer wurde, dass ich zum Studieren nach Uppsala kam, dass ich meine zweite Frau kennenlernte, dass ich nach Dänemark ging. Alles Zufälle.

SZ: Wie das Schreiben.

Enquist: Aber ob ich wirklich kein Schriftsteller geworden wäre? Ich war ja ein manischer Leser als Kind und habe früh angefangen zu schreiben. Für den christlichen Jugendverein habe ich kleine Szenen geschrieben. Lisa sieht mich auf der Straße: "Wo gehst du hin?" "Ich geh zum Einkaufen in den Laden." "Ah, was gehst du denn einkaufen?" Solche Sachen.

Le sen Sie weiter auf Seite 2, warum Künstler das Sucht-Gen besitzen.

SZ: Hat es nicht doch was mit Schweden zu tun, dass dort so viele Schriftsteller aus dem Boden sprießen?

Enquist: "Das ist die reine Inzucht in Nordschweden", hat mal jemand zu mir gesagt - herausgekommen sind ausschließlich Dorfidioten und Schriftsteller.

SZ: Ist es denn auch Zufall, dass Sie bei einer Mutter, die Vorsitzende der örtlichen Blaukreuzler ist, also gegen den Alkoholismus kämpft, zu trinken anfangen?

Enquist: Ich glaube nicht, dass es da einen Zusammenhang gibt.

SZ: Es ist so bewusst das Gegenteil von dem, was sie getan hat, dass ich mir einen Befreiungsschlag vorstellen könnte.

Enquist: Das kann sein, ja. Die schlimmste Sünde war immer der Alkohol, so war es von Anfang an.

SZ: Sie sagen, Sie haben als Kind die Süße der Sünde nicht gekostet.

Enquist: Nein, Alkohol gab es nicht, das kam erst später.

SZ: Dann kommt die Gelegenheit.

Enquist: Ja, stimmt.

SZ: Oder ist das nur eine Schriftstellerkrankheit?

Enquist: Es ist vielleicht eine Krankheit bei kreativen Menschen. Ich habe darüber viel mit Ingmar Bergman gesprochen.

SZ: Hat Bergman auch getrunken?

Enquist: Ingmar hat keinen Alkohol getrunken.

SZ: Überhaupt nicht?

Enquist: Nein. Wir haben uns gefragt: Verfügen wir beide über ein Sucht-Gen, das sich unterschiedlich entwickelt hat?

SZ: Sie meinen, dass die Sucht gemeinsam ist, aber unterschiedliche Formen angenommen hat.

Enquist: Der eine besteigt hohe Berge, der andere segelt, einer hat sehr viele Frauen, einer trinkt, der andere nimmt Drogen. Oder einer ist ein aktiver Politiker. Ingmar fand diese Theorie interessant.

SZ: Das mit dem Sucht-Gen?

Enquist: Ja.

SZ: Es war Ihre Idee?

Enquist: Nein, es ist nicht meine, sondern das gehört zu den möglichen Erklärungen für die Entstehung des Alkoholismus. Dieses expansive Gen, dieses Künstler-Gen, finden Sie auffällig oft bei Schriftstellern; alle amerikanischen Literaturnobelpreisträger sind am Alkohol gestorben! Dieser schreckliche Autorenberuf ist doch ein furchtbarer Beruf! Man muss schreiben. Manchmal kann man nicht und muss doch, und dann ist der Alkohol ein einfacher Ausweg. Ich verstehe meine Kollegen, ich verstehe mich. Ein schreibender Autor trinkt keinen Alkohol. Ein nichtschreibender Autor trinkt Alkohol.

SZ: Damit er wieder schreiben kann.

Enquist: Aber mit Alkohol im Kopf kann man kein einziges interessantes Wort schreiben.

SZ: Mit Drogen geht das offenbar, das haben schon die Surrealisten bewiesen.

Enquist: Einige amerikanische Hip-Poeten können das. Oder sie behaupten es. Ich glaube es trotzdem nicht.

SZ: Oder denken Sie an die romantische Kommune am Genfer See! Lord Byron, John Polidori, Percy Bysshe Shelley und seine Frau Mary, die da den "Frankenstein" schrieb.

Enquist: Dabei kommt eine andere Literatur, eine andere Form von Kunst heraus.

SZ: Habe ich das falsch gelesen oder beschreiben Sie das Ringen mit dem Alkohol, die Befreiung vom Alkohol mit religiösen, besonders mit pietistischen Bildern?

Enquist: Wenn Sie meinen. Das war nicht meine Absicht.

SZ: Es schlägt durch.

Enquist: Aber was erwarten Sie bei dieser Kindheit! Diese Bilder sind mir doch vertraut.

SZ: War es schwer, über die Krankheit zu schreiben?

Enquist: Ich muss Sie warnen, "Ein anderes Leben" ist keine Autobiographie, sondern eine innere Geschichte.

SZ: Auch das klingt wieder sehr pietistisch. Der Weg zum Licht.

Enquist: Ich beschreibe die Befreiung vom Alkohol, das ist richtig, aber der Alkoholismus spielt erst zum Schluss eine Rolle. Mich haben die Bilder der Erinnerung geleitet. Es ist kein Bekenntnisbuch, sondern ein Roman.

Per Olov Enquist kam 1934 in einem Dorf im nordschwedischen Västerbotten zur Welt, wuchs bei seiner Mutter in streng pietistischer Umgebung auf und träumte davon, Olympiasieger im Hochsprung zu werden. Es reichte zu internationalen Wettkämpfen, die ihn früh aus Schweden herausführten, aber Enquist wurde dann doch lieber Schriftsteller. "Die Ausgelieferten" und "Der Besuch des Leibarztes" gehören zu seinen bekanntesten Büchern. Sein Stück "Aus dem Leben der Regenwürmer" wurde von Ingmar Bergman am Münchner Residenztheater aufgeführt und am Broadway inszeniert. Zuletzt erschien im Münchner Hanser-Verlag "Ein anderes Leben", in dem Enquist - meisterhaft - von seiner frommen Jugend, seinen Träumen, Erfolgen und seiner langjährigen Alkoholsucht berichtet. Nach vielen Jahren in Kopenhagen lebt er wieder in Stockholm.

© SZ vom 30.5.2009/bey - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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