Pars pro toto:Rabimmel, Rabammel

Der Klagenfurter Julian Gamisch organisiert für Tollwood ein Fahrradklingelkonzert

Julian Gamisch: Fahrradklingelkonzert

Fr./Sa., 25./26. November, 19 Uhr; So., 27. November, 17 Uhr, Tollwood Winterfestival, Theresienwiese

Das Konzert

1 / 1
(Foto: Catherina Hess)

Einen Dirigenten, einen DJ, sechs Perkussionisten, sieben Fahrräder und mehr als 1000 Fahrradklingeln - neben diesem Orchester bedarf es beim Fahrradklingelkonzert vor allem noch der Beteiligung des Publikums. Wenn an diesem Freitag beim Winter-Tollwood auf der Installation aus recycelten Fahrrädern musiziert wird, will der Komponist Julian Gamisch die Besucher miteinbeziehen. "Wir werden allen Teilnehmern eine einfache Melodie beibringen, die dann gemeinsam gespielt wird." Die Fahrradklingeln wurden danach ausgewählt, dass es "vom Klang her gut passt". Und über ein gutes Gehör sollen Komponisten ja bekanntlich verfügen.

Die Idee

Julian Gamisch und Nego Yotke fahren selbst täglich Fahrrad. "Es macht lebendig, man ist an der frischen Luft, es erdet", sagt Gamisch. Ganz im Sinne des Festivalmottos "Tollwood bewegt" soll mit der Lautumgebung einer urbanen Gesellschaft gespielt werden. Gleichzeitig wollen die Musiker dazu anregen, häufiger auf ein Fahrrad zu steigen. "München hat es geschafft, trotz eines gut ausgebauten Verkehrsnetzes viel Natur zu behalten, das ist schön. Ich denke aber, dass man im Zentrum Autos ruhig noch weiter reduzieren kann", findet jedenfalls DJ Nego Yokte.

Der Komponist

Seit seinem sechsten Lebensjahr hatte Julian Gamisch Klavierunterricht, später kamen noch Gitarre und Schlagzeug als Instrumente hinzu. Der 26-jährige Klagenfurter studierte Komposition am Konservatorium, der Musikuniversität in Wien. Die Aufnahmeprüfung ist das Härteste. Wenn man es schaffe, in dieses Studium hineinzukommen, dann sei man handwerklich immer "way over the top", sagt Gamisch. Für seine Komposition "Tropical Garden" wurde ihm 2015 der Gustav-Mahler-Kompositionspreis verliehen. Noch vor kurzem war Julian Gamisch als Ludwig van Beethoven in einer Theaterperformance am Wiener Theater "Brett" zu sehen.

Der DJ

Unter dem Künstlernamen Nego Yokte begleitet Jean-Philipp Oliver Viol den Komponisten Gamisch bei seinem Konzert mit sphärischen Elektro-Klängen. In seiner Wahlheimat Wien hat Nego Yotke seinen Fokus auf die Zusammenarbeit von Komponisten, Orchestern oder Instrumentalisten gelegt. Kennengelernt haben sich Gamisch und Viol am Wiener Konservatorium. "Julian und ich sind beim Auflegen in Wiener Clubs aufeinander aufmerksam geworden. In dieser Szene läuft man sich einfach über den Weg", erzählt Jean-Philipp. Text: Allegra Pirker, Foto: Catherina Hess

© SZ vom 24.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: