Opernstreit:Islam-Konferenz will gemeinsam "Idomeneo" besuchen

Gleich zum Auftakt der Islam-Konferenz sorgten deren Teilnehmer für eine Überraschung: Sie wünschen sich, dass die abgesetzte Inszenierung wieder aufgekommen wird, um sich ein eigenes Bild zu machen - "wenn wir Karten kriegen", wie Innenminister Schäuble sagte.

Die 30 Konferenzmitglieder wollen nach Schäubles Worten gemeinsam in die Inszenierung gehen. Dies sei "völlig einvernehmlich" die Haltung der Islam-Konferenz gewesen. Er halte dies für die richtige Art, eine Diskussion zu beenden, die in niemandes Interesse sei, fügte Wolfgang Schäuble hinzu.

Wörtlich sagte der Bundesinnenminister: "Wir wollen versuchen - wenn wir Karten kriegen - dass alle Teilnehmer der Konferenz sie zusammen besuchen".

Schäuble relativiert eigene Kritik

Der CDU-Politiker relativierte zugleich seine Kritik an der Entscheidung der Intendanz, die Oper wegen einer möglichen islamistischen Gefährdung vom Spielplan zu nehmen. Er sei von der Nachricht am Montagabend auf einer Auslandsreise in Washington überrascht worden und habe es zunächst nicht glauben können. Von daher habe er "vielleicht ein bisschen deutlich gesagt, dass ich eine solche Entscheidung für falsch halte", sagte Schäuble.

Zugleich müssten aber Hinweise auf eine Gefährdung immer ernst genommen werden, und es sei keine leichte Entscheidung gewesen, räumte Schäuble ein. Nun plädiere er aber für ein Ende der Diskussion: "Die Debatte gab es nun zwei Tage - und nun ist es genug." Schäuble hatte die Opern-Entscheidung zunächst "verrückt" genannt und hinzugefügt: "Das ist inakzeptabel."

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