Münchner Original:Feierblues

Willy Michls Geburtstagskonzert im Lustspielhaus

In der Reihe selbsterklärender Veranstaltungsnamen hat dieser einen vorderen Platz verdient: "Willy hat Geburtstag". Wer ein wenig Ahnung von der Geschichte des Lustspielhauses und seiner Bewohner hat, der weiß, dass es nur Willy Michl sein kann, der diese Gelegenheit zur Feierei nutzt und sich als Indianer auf der Straße des Rock'n'Roll wenig Schöneres vorstellen kann, als sich an diesem Tag auf die Bühne zu stellen und aus seinem reichen Schatz der Lieder und Geschichten zu schöpfen.

66 Jahre ist es am Samstag her, dass Wilhelm Karl Michl in München geboren wurde. Und wenn man mit ihm an der Isar sitzt, dann erzählt er, wie die Stadt und ihr Fluss ihn geprägt haben, wie er sich bei Hochwasser hat durch den Fluss treiben lassen und wo er seine erste indianische Pfeife geraucht hat. Nicht Karl May war es, der ihm die Tür zur Welt der amerikanischen Ureinwohner öffnete, sondern Liselotte Welskopf-Henrichs sechsbändiges Werk "Die Söhne der Großen Bärin". Sie stellte die Wiege für den künftigen Isarindianer, der im Kern auch ein lebendes Statement für die Freiheit ist. Für das Recht jedes Menschen, sich seine Identität jenseits nationaler Beschränkungen oder der Hautfarbe zu wählen.

Willy Michl, Samstag, 9. Juli, 20 Uhr, Lustspielhaus

© SZ vom 08.07.2016 / chj - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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