Maria Schell:Das "Seelchen" ist tot

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Die bekannte Darstellerin starb am Dienstagabend im Alter von 79 Jahren auf ihrer Alm in Kärnten. In den Fünfzigerjahren war sie zum Leinwandstar avanciert, sie drehte an der Seite von Hollywood-Größen wie Yul Brunner, Marlon Brando und Gary Cooper.

Mit authentischer Darstellung großer Gefühle und ihrem viel beschworenen "Lächeln unter Tränen" wurde sie in den 50er Jahren zum gefeierten Leinwandstar. Zusammen mit O. W. Fischer avancierte sie zum Traumpaar des deutschen Films.

Strahlender Star: Maria Schell im Jahr 1961 (Foto: Foto: dpa)

Ihre Auszeichnung als beste Darstellerin 1954 in Cannes für ihre Rolle in dem Anti-Kriegs-Film "Die letzte Brücke" begründete eine Weltkarriere. Als "Seelchen" von vielen geliebt, mochte sie sich selbst nie recht mit diesem Etikett anfreunden.

Maria Schell wurde am 15. Januar 1926 in Wien als Tochter eines Schweizer Schriftstellers und einer österreichischen Schauspielerin geboren. Von 1938 an lebte sie zusammen mit ihren Geschwistern Maximilian, Immy und Carl in der Schweiz.

Mit 16 Jahren wurde sie für ihre erste Filmrolle engagiert. Schell stand seit den 60er Jahren über 20 Jahre lang in internationalen Produktionen wie "Superman" und "Die Spaziergängerin von Sanssouci" mit Berühmtheiten wie Gary Cooper, Marcello Mastroianni, Marlon Brando sowie Yul Brunner und Romy Schneider vor der Kamera.

Später spielte sie bei TV-Serien wie "Tatort" und "Derrick" mit. Auch auf der Bühne und in Fernsehspielen begeisterte sie als vielseitige, überzeugende Darstellerin.

Sie erhielt zahlreiche Filmpreise und Ehrungen. Mehrfach den Bambi, die Goldene Palme, den Deutschen Filmpreis sowie das Bundesverdienstkreuz.

Der langsame Abschied vom Ruhm und ein über lange Phasen glückloses Privatleben machten dem Hollywood-Star zunehmend zu schaffen. Sie stürzte sich mit unbedachten Einkäufen in finanzielle Probleme und glitt immer wieder in die Depression ab.

1991 wurde die große Lebenskrise der Schauspielerin öffentlich, als sie versuchte, sich mit Tabletten das Leben zu nehmen.

Ihren letzten Auftritt in der Öffentlichkeit hatte Schell im Februar vor drei Jahren in Wien zur Premiere des Films "Meine Schwester Maria" von Maximilian Schell. Seit einigen Jahren lebte sie zurückgezogen auf einer Alm in Kärnten. Sie litt an Demenz.

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