Lesung:Christophe Boltanski liest aus dem "Versteck"

Was muss das für ein seltsames Verlies gewesen sein, in dem der Großvater von Christophe Boltanski sich 20 Monate lang im besetzten Frankreich vor den Nazis versteckte. Kein Raum. Sondern ein "dunkler Schlupfwinkel", der sich einem Konstruktionsfehler zu verdanken schien. Die Familie nennt ihn nur den "Zwischen-Raum". Er sicherte dem jüdischen Arzt und seiner Familie das Überleben. Wie der Enkel die Geschichte dieses Überlebens und die Geschichte seiner gesamten Familie als die Entwicklung eines merkwürdigen Organismus', als eine Art "Nabelschau", in der Pariser Rue de Grenelle erzählt, ist von fast lakonischer Schönheit. Am Montag, 8. Januar, lesen Christophe Boltanski und Stefan Hunstein im Literaturhaus aus Boltanskis Buch "Das Versteck". Beginn ist um 20 Uhr. Moderiert wird der Abend von SZ-Redakteur Alex Rühle.

© SZ vom 08.01.2018 / lyn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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