Kunstakademie:Wichtige Preise für Brack und Nicolai

Gleich zwei Künstler und Lehrende an der Akademie der Bildenden Künste in München werden aktuell mit internationalen Preisen ausgezeichnet. Die Bühnenbildnerin Katrin Brack hat den Goldenen Löwen der Theaterbiennale in Venedig für ihr Lebenswerk erhalten. Dem Bildenden Künstler Olaf Nicolai wurde der diesjährige Karl-Sczuka-Preis für Hörspiel als Radiokunst zuerkannt.

Katrin Brack, geboren 1958 in Hamburg, studierte Bühnenbild an der Kunstakademie in Düsseldorf. Sie arbeitete an zahllosen Bühnen in Deutschland, außerdem am Wiener Burgtheater, an Theatern in Gent und Amsterdam und bei den Salzburger Festspielen. Seit 2009 lehrt Katrin Brack an der Akademie der Bildenden Künste in München und leitet die Klasse für Bühnenbild und -kostüm. Die Theaterbiennale in Venedig ehrt sie als "führende Bühnenbildnerin in Europa und darüber hinaus". Ihre Arbeit verkörpere ein wesentliches dramaturgisches Moment, das die emotionale wie psychologische Entwicklung des Stückes auf der Bühne ebenso vorantreibe wie der Text. Bracks Bühnenhandschrift präge seit Jahrzehnten die Theaterarbeit von Regisseuren wie Luk Perceval und Dimiter Gotscheff.

Der 54-jährige Olaf Nicolai, geboren in Halle an der Saale, erhält für das beeindruckende Hörspiel "In the woods there is a bird . . ." den vom SWR vergebenen und mit 12 500 Euro dotierten Karl-Sczuka-Preis. Nicolai habe aus unbearbeiteten Originaltönen für Radioreportagen über Demonstrationen, Protestaktionen und Unruhen von Juli 2001 bis Februar 2017 "eine radiophone Suite von bedrängender Intensität" komponiert. Das Werk entstand im Auftrag der Documenta 14 und des Deutschlandfunks Kultur. Verliehen wird der Preis am 22. Oktober bei den Musiktagen in Donaueschingen.

© SZ vom 27.07.2017 / lyn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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