Konzertmarathon "Live-Earth" beendet:Rock, Rap und Reden gegen die Klimakatastrophe

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Auf sieben Kontinenten haben sich 150 Weltstars wie Madonna, Bon Jovi und Genesis in einem 24-stündigen Konzertmarathon für den Klimaschutz stark gemacht. Ein umjubelter Auftritt der wiedervereinigten Gruppe "The Police" in New Jersey war in der Nacht das krönende Finale der "Live Earth"-Show. An dem weltweiten Spektakel gab es allerdings auch Kritik.

Vor dem umjubelten Auftritt von "The Police" waren in New Jersey vor 52.000 Zuschauern acht Stunden lang Musikgrößen wie Bon Jovi, Alicia Keys, John Mayer, Keith Urban und die Smashing Pumpkins aufgetreten.

"Heute sind zwei Milliarden Menschen in über 130 Ländern auf sieben Kontinenten zusammen gekommen", sagte der Initiator des Ereignisses, Ex-US-Vizepräsident Al Gore in New York. 24 Stunden zuvor hatte sich der Umweltaktivist per Videobotschaft an die Fans in Australien gewandt.

Als Weltbürger müsse jeder mehr Verantwortung übernehmen und im eigenen Leben auf Energiesparen setzen, sagte Gore zum Auftakt der Konzertreihe in Sydney, die mit feurigen Tänzen der australischen Aborigines eingeläutet wurde.

Dann reihte sich Tokio in das Mammut-Programm ein. Vor mehr als 10.000 Besuchern ließ es vor allem die US-Rockband Linkin Park krachen, die einen solchen Ansturm auf die Bühne auslöste, dass das Konzert kurz unterbrochen wurde.

Nach dem Konzertbeginn in Johannesburg und Schanghai ging es fast gleichzeitig in Hamburg und London los. Bei dem etwa neunstündigen Festival in Hamburg, dem einzigen deutschen "Live Earth"-Konzert, heizte Latino-Star Shakira zur Eröffnung mit heißen Rhythmen ein.

US-Rapper Snoop Dogg und Enrique Iglesias begeisterten die maximal 30.000 Fans ebenso wie Grand-Prix-Teilnehmer Roger Cicero und Silbermond. Altstar Yusuf alias Cat Stevens bildete den krönenden Abschluss des gelungenen Konzertes, bei dem mehr als 20 Künstler auf der Bühne standen.

Im Londoner ausverkauften Wembley-Stadion jubelten 70.000 Menschen Top-Stars wie Genesis, Metallica, den Red Hot Chili Peppers und Madonna zu. Als letzte Station setzte am Abend Rio de Janeiro ein musikalisches Zeichen gegen den Klimawandel. Beim größten und gleichzeitig einzig kostenlosen "Live Earth"-Event tanzten mehr 500.000 Menschen an der Copacabana zu heißen Rhythmen unter anderem von Rockstar Lenny Kravitz.

Zahlreiche Hollywoodstars, unter ihnen Leonardo DiCaprio, Cameron Diaz, Alec Baldwin und Kevin Bacon redeten den Fans in New York ins Gewissen, selbst einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.

Kritik am weltweiten Spektakel

Doch gab es auch Kritik an der Mega-Konzertreihe, weil dabei Tausende Tonnen klimaschädliches CO2 produziert würden. Darauf hatten die Veranstalter bereits im Vorfeld mit dem Hinweis reagiert, der positive Effekt der weltweiten Kampagne wiege dies auf. Außerdem kommen sämtliche Erlöse der Schutzinitiative "Alliance for Climate Protection" von Gore zu Gute.

Kritiker warfen auch die Frage auf, ob gerade Rockstars, die etwa über Privatjets verfügen, die besten Werber für den Klimaschutz seien. Und der britische Guardian berichtete, Madonna habe mit ihrer letztjährigen Tour innerhalb von vier Monaten geschätzte 440 Tonnen Kohlendioxid produziert.

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