Diese in sich ruhende Art, wie Niko Strnad konzentriert und trotzdem geschwind das Bier zapft, ist typisch für die Münchner Veranstalterin, die mit Klaus Dahlheimer auf dem Tollwood die Fassbar sowie seit heuer auf dem Winter-Tollwood den Hexenkessel betreibt. Beide Angebote überzeugen ebenso mit ihren Getränken als auch mit dem von Strnad organisierten Konzertprogramm, das vorrangig lokalen Musikern ein Forum bietet. Dabei kommt ihr eine besondere Kenntnis der hiesigen Musikszene zugute, zu deren Motoren man Strnad ohnehin selbst zählen darf. Immerhin bucht sie die Konzerte im Musikclub Hide Out, dessen jährliches Bluesfest auf dem Rotkreuzplatz sie ebenfalls unterstützt.
Zudem beweist ihre Veranstaltungsreihe "Munich Rocks" im Ampere die Vielfalt der hiesigen Musiklandschaft, die sie mit dem Bandcontest "Soundcheck in ..." auch noch in die Stadtteile wie Giesing, Aubing oder Fürstenried trägt. Mit der jährlichen Neuhauser Musiknacht fördert sie nicht nur eine lebendige Musikszene, sondern auch ein spannendes Kneipenleben in ihrem eigenen Heimatviertel. Dort ist sie seit 2013 auch noch die Beisitzerin für Veranstaltungen im Vorstand des Vereins für Stadtteilkultur Neuhausen-Nymphenburg. Lobt man sie aber für ihre Kulturarbeit, verweist sie bescheiden auf die vielen Unterstützer, die ihrer Meinung nach das Lob verdient hätten. Denn sich selbst sieht Strnad in erster Linie als "Netzwerkerin": "Wenn man auf einen anderen Verrückten aus der Branche trifft, bekommt man weitere Ideen davon, was Livemusik alles ist und wie man sie gestalten kann", sagt sie.
Wahrscheinlich prägt dieses Gemeinschaftsbewusstsein auch Strnads transparente Geschäftspolitik, in der sich Musiker und Mitarbeiter immer fair behandelt wissen. Und es prägt die Haltung einer Veranstalterin, die auch mal die Gläser wegräumt, spült oder das Theken-Personal am Zapfhahn unterstützt: geschwind, konzentriert und in sich ruhend.