Thriller, Komödie, Drama, Julianne Moore kann einfach alles. Trotzdem wird sie so gut wie nie mit Preisen bedacht, auch für ihre Rolle in A Single Man ging sie leer aus. Wie ungerecht. In Bildern.In ihrem aktuellen Film A single man ist Julianne Moore als langjährige Lebensgefährtin des schwulen Universitätsprofessors George zu sehen, der sich aus Einsamkeit das Leben nehmen will. Dafür gab es 2010, wieder einmal, eine Golden Globe - Nominierung als beste Nebendarstellerin, der begehrte Preis ging jedoch an eine andere. Überhaupt hat Julianne Moore in den vergangenen Jahren viele gute Filme gemacht, und oft ist sie dafür mit einer Nominierung belohnt worden, aber...Texte: Nikta Vahid und Katharina Riehl/sueddeutsche.de/bgr/Foto: Verleih, A single man
...geklappt hat es so gut wie nie.Die Hand an der Wiege ist nicht ihr erster Film, doch steht am Anfang unserer kleinen moore'schen Filmographie: Julianne Moore spielt darin die skeptische Freundin der Hauptdarstellerin Claire und misstraut deren Kindermädchen. Sie beweist sich im Psychothriller mit schlauen Sprüchen wie "Die Hand an der Wiege ist die Hand, die die Welt regiert".Foto: Verleih, Die Hand an der Wiege
Die erste Auszeichnung für ihre schauspielerische Leistung erhält sie ein Jahr später, im Jahr 1993: Für Short Cuts erhält sie in der Rolle der Malerin Marian Wyman den Golden Globe für das Beste Schauspielensemble.Foto: Verleih, Short Cuts
Dabei bleibt's dann leider auch erst einmal. Als schwangere Rebecca trägt sie neun Monate lang Samuels (Hugh Grant) Balg aus - Freund und Kinderpsychologe, der doch eigentlich absolut keine Kinder haben möchte.Foto: Verleih, Neun Monate
Es war einer der wenigen Ausflüge von Julianne Moore ins Metier der sanften Hugh-Grant-Unterhaltung: Nachdem Steven Spielberg die schöne Frau Moore 1993 im Thriller Auf der Flucht gesehen hatte,...Foto: Verleih, Auf der Flucht
...gab er ihr die Rolle der Paläontologin Dr. Sarah Harding im Dino-Thriller Jurassic Park. Der Film wurde zwar ein Blockbuster, ihren wirklichen Durchbruch feierte Julianne Moore aber erst 1997, als...Foto: Verleih, Jurassic Park
...sie die ihr auf den Leib geschnittene Rolle der Pornodarstellerin Amber Waves spielt, deren Mann ihr den gemeinsamen Sohn hat wegnehmen lassen. Boogie Nights wurde ein Klassiker, sie wurde dafür für den Oscar und den Golden Globe nominiert. Dabei blieb es leider auch.Foto: Verleih, Boogie Nights
Von da an war ihr der Weg in die Kultfilme geebnet, 1998 spielte sie an der Seite von Jeff Bridges in "The Big Lebowski" wieder eine Malerin und war fast so cool wie der Dude himself. Denn sie will ein Kind - egal von wem.Foto: Verleih, The Big Lebowski
Von ihrer klassisch schönen Seite zeigte sich Julianne Moore im London der 40er Jahre: In Das Ende einer Affäre wird sie von ihrem Mann wegen einer vermuteten Affäre beschattet. Diesmal hagelt es sogar Nominierungen für die beste Hauptrolle, gewonnen hat sie wieder nichts.Foto: Reuters, The end of the affair
1999 bewies Moore einmal mehr, dass man sie auch für jede Charakterrolle ohne weiteres besetzen kann. In Paul Thomas Andersons Magnolia kämpft sie mit dem Verlust ihres krebskranken Mannes.Foto: Verleih, Magnolia
Und kurz darauf soll es dann wieder ein Thriller sein: Moore löst Jodie Foster ab und spielt im Schweigen der Lämmer-Nachfolger Hannibal an der Seite von Anthony Hopkins die FBI-Durchstarterin Clarice Starling - und machte ihre Sache trotz der großen Fußstapfen auch diesmal gar nicht schlecht.Foto: Verleih, Hannibal
Neufundland im Jahre 2001. Der verwitwete Zeitungsmann Quoyle verliebt sich in die Kindergärtnerin Wavey. In der Literaturverfilmung Schiffsmeldungen zeigte Moore wieder einmal ihre Wandelbarkeit, nur Oscar will sich einfach nicht in Julianne verlieben.Foto: ap, Schiffsmeldungen
Ein kleiner Flirt ist jedoch drin: Nicht nur Oscar, sondern auch der Golden Globe flirten 2003 ganz heftig mit Moore, die jeweils als beste Hauptdarstellerin nominiert ist. Im biederen Amerika der 50er Jahre mimt sie die perfekte Ehefrau in einer scheinbar perfekten Welt. Doch hinter der makellosen Fassade läuft so einiges schief: der Ehemann erweist sich als schwul, der Flirt mit Oscar und Golden Globe will auch keine Früchte tragen. Da kann selbst Freund und Gärtner (Dennis Haysbert) nicht weiterhelfen...Foto: Verleih, Dem Himmel so fern
2003 sehen wir sie neben Maryl Streep und Nicole Kidman in The Hours. Und Oscar, der alte Schlawiner, kann es einfach nicht lassen, mit der armen Julianne anzubandeln: trotz Nominierung als beste Nebendarstellerin muss sie ohne goldenes Männlein im Arm nach Hause gehen.Foto: Reuters, The Hours
In Children of men, der auf einem Roman von P.D. James basierenden Zukunftsvision einer Menschheit, die nicht mehr fortpflanzungsfähig ist, kommt sie dann auch gar nicht so recht vor: Moore erscheint in einer kleinen, eher unbedeutenden Nebenrolle und verschwindet bereits im ersten Viertel des Films schon weider von der Bildfläche.Foto: Verleih
Julianne mal wieder in einer Hauptrolle, und einmal mehr ist es ein Thriller: Eine Stadt wird von einer geheimnisvollen Krankheit heimgesucht, die die Bewohner erblinden lässt. Die Frau eines Augenarztes (Moore) ist eine der wenigen, die noch sehen kann. Preisverdächtig war das Werk leider nicht.Foto: Verleih, Stadt der Blinden
Lachen kann die 49-Jährige trotzdem noch, denn diesen Monat ist sie gleich zwei Mal auf den deutschen Leinwänden zu sehen: neben A Single Man im Erotik-Thriller Chloe, in dem sie als eifersüchtige Ehefrau Cathrine die Treue ihres Mannes (Liam Neeson) testet und dazu die wunderschöne Chloe auf diesen ansetzt. Catherine lässt sich auf ein riskantes Spiel ein und lässt sich von Chloe die erotischen Abenteuer mit ihrem Mann David berichten..Bis zu ihrem 50. Geburtstag im Dezember 2010 wird sie noch in weiteren Filmen zu sehen sein, darunter The Kids Are All Right, in dem man Moore in einer perfekten Familie bestaunen kann.. Eine perfekte Familie der etwas anderen Art: Jules (J. Moore) ist mit der Ärztin Nic verheiratet.Da bleibt nur noch eines: viel Glück für die Zukunft, Frau Moore! Der Oscar kommt bestimmt.Foto: AP