Jahrhundertauktion:Rekordsumme für Yves Saint Laurents Sammlung

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Schon am ersten Abend wurden alle Erwartungen übertroffen: Für 206 Millionen Euro wechselten Werke aus der Kunstsammlung von Yves Saint Laurent den Besitzer.

Bei der von Experten als "Jahrhundertauktion" bewerteten Versteigerung der wertvollen Kunstsammlung des verstorbenen Modeschöpfers Yves Saint Laurent und seines Freundes Pierre Bergé hat es bereits am ersten Abend einen Rekord gegeben: Mit Verkäufen im Wert von 206 Millionen Euro erzielte die Auktion mehr Einnahmen als jemals eine Privatsammlung zuvor.

Das Gemälde "Les coucous, tapis bleu et rose" von Henri Matisse wurde für eine Rekordsumme bei Christie´s versteigert. (Foto: Foto: AFP)

Der vorherige Höchsterlös von umgerechnet 163 Millionen Euro war 1997 in New York durch den Verkauf der Privatsammlung Victor und Sally Ganz erzielt worden.

Bevor die Sammlung bei der Versteigerung des Auktionshauses Christie's die neue Höchstmarke erreichte, kam das Gemälde "Les coucous, tapis bleu et rose" von Henri Matisse aus dem Jahr 1911 für 32 Millionen Euro unter den Hammer. Nie zuvor wurde ein Werk des französischen Malers für einen so hohen Preis verkauft.

Der erzielte Erlös lag deutlich über dem im Katalog angegebenen Schätzwert von zwölf bis 18 Millionen Euro. Eine Skulptur des rumänisch-französischen Künstlers Constantin Brancusi wurde für mehr als 29 Millionen Euro abgegeben.

Keinen Käufer fand hingegen das Gemälde "Musikinstrumente auf einem kleinen Tisch" von Pablo Picasso. Das höchste Gebot von 21 Millionen Euro blieb unter dem als Mindestpreis verlangten 25 Millionen Euro. Das Bild von 1914 aus Picassos kubistischer Periode war auf einen Preis von bis zu 30 Millionen Euro geschätzt worden. Es galt als Prachtstück und teuerstes Kunstwerk der aus 730 Teilen bestehenden Sammlung.

Der Modeschöpfer war im vergangenen Juni im Alter von 71 Jahren gestorben. Bis Mittwoch wird die Kunstsammlung versteigert, die der Modemacher mit seinem langjährigen Lebensgefährten Pierre Bergé über vier Jahrzehnte zusammengekauft hatte. Am Montag sollte zunächst moderne und impressionistische Kunst versteigert werden.

Der Dienstag ist alten Meistern sowie der Kunst des 19. Jahrhunderts und Art-Deco-Stücken vorbehalten. Am Mittwoch stehen dann Skulpturen, archäologische Stücke, Keramik sowie islamische und asiatische Kunst zum Verkauf.

Der Versteigerung von zwei chinesischen Bronzefiguren aus Saint Laurents Nachlass steht dabei nichts mehr im Weg: Ein Richter in Paris entschied, die Auktion werde nicht gestoppt. Vertreter der Regierung in Peking hatten argumentiert, bei den Bronzefiguren aus der Kaiserzeit handele es sich um Beutekunst, die nicht verkauft werden dürfe.

© AFP/AP/dpa/segi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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