Hertzkammer:Zuhören für Fortgeschrittene

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Frederico Sanchez legt Platten als Diskussionsgrundlage auf

Von Rita Argauer

Leonard Bernstein erklärte viel und gerne. In Büchern, in Essays und in Fernsehsendungen. Damals in den Sechzigerjahren widmete er sich dabei auch dem Jazz. Er stellte heraus, dass der Jazz sich verändert hatte - vom Swing und Blues der Dreißigerjahre, zu dem man sang und tanzte, wenn er live gespielt wurde, zu einer Musik, der man auch im Konzert eher mitdenkend lauschte, als dass man sich dem Rausch der Rhythmik körperlich hingab. Ein Punkt in seiner Argumentation ist bestechend: Bernstein beschrieb die Entwicklung der Musik im 20. Jahrhundert generell als eine, die zum aufmerksamen Zuhören führe: Man habe durch die "gewaltige Entwicklung der Schallplattenindustrie in einem Maße Zuhören gelernt, das vorher gar nicht möglich war", so Bernstein.

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