Hertzkammer:Schwarz wie der Regenbogen

Mit dem Kombiticket von der Queer-Party zum Dark Wave

Von Rita Argauer

Farben spielen bei der Kategorisierung eine erhebliche Rolle. Auch in diversen Subkulturen. So schreibt sich zum Beispiel die queere Bewegung explizit das Bunte auf die (Regenbogen-)Fahne, während die Gothics in ihrem ewigen Friedhofsschwarz als das Gegenteil davon erscheinen. Dass die Kategorisierung jedoch am spannendsten ist, wenn sie durchbrochen wird, zeigt sich nun in einer Nacht im Feierwerk. Dort feiert der Candy Club, Europas erste queere Indie-Party, seinen 19. Geburtstag. Das ist an sich schon mal ein Grund, eine Kolumne darüber zu schreiben, auch wenn das Fest diesmal vergleichsweise klein gehalten ist. Doch mit der Band Petra und der Wolf, dem Berliner Musiker Namosh sowie den Candy-Club-Residents Stefan Elsbacher und Mary Maude bietet das Geburtstagsfest ein Candy-Club-Programm schönster Ausprägung.

Doch ganz nebenbei heißt es in der Ankündigung, man habe eine Kooperation mit der im benachbarten Hansa 39 angesiedelten Party Black Opera. Der geneigte Partybesucher kann also per Kombiticket zwischen den bunten Romantikern und den schwarzen Romantikern wechseln. Denn die Dark-Wave-Party Black Opera ist als Nachfolger des Dark Tuesday im Pulverturm mindestens genauso alt wie der Candy Club. Dass die Veranstalter das Nebeneinander-Feiern zu einem farbverquirlenden Miteinander machen, ist ein schönes Zeichen zum neuen Jahr.

Candy Club Geburtstag , Freitag, 5. Jan., 21 Uhr, Kranhalle, Feierwerk; Black Opera , Freitag, 5. Jan., 22 Uhr, Hansa 39, Feierwerk, Hansastraße 39-41

© SZ vom 04.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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