Hertzkammer:Raum für Experimente

"Sonic Ground"-Festival im Feierwerk

Von Mira Mann

Die Trennschärfe zwischen elektronischer und organischer Musik wurde im vergangenen Jahrzehnt immer schwächer, die Unterscheidung zwischen vermeintlich wärmeren, analog erstellten Klängen und digital produziertem Sound ist immer weniger wichtig geworden. Das ist spannend und macht Platz für Experimente, mit denen sich die Grenzen ausloten lassen. Besonders aufregend sind da Platten wie "Another Life" von Amnesia Scanner, erschienen im September 2018, die zeigen wie intuitiv und sinnlich elektronische Musik sein kann.

Am kommenden Samstag findet unter dem Namen "Sonic Ground" im Feierwerk ein Festival statt, dass sich den live produzierten elektronischen Klängen widmet. Ein Festival für Grenzgänger mit Interesse genau an diesem Zwischenraum zwischen Produktion und Improvisation. Neben diversen Live-Acts und DJ-Sets, wie beispielsweise Skinnerbox aus Berlin oder dem höchst interessanten Duo Poly Poly aus München, wird es ein Synthesizer- und Instrumentenflohmarkt geben. Dieser wird vor allem organisiert von Bumm Clack, einer Gruppe aus Beat-Liebhabern aus München und Leipzig, die gemeinsam ein Label betreiben und regelmäßig Clubnächte veranstalten.

Außerdem wird es Workshops zur improvisierten Live-Elektronik oder dem Eurorack-Modular-Synthesizersystem geben. Letzterer wird von Martha Bahr angeboten und ist Frauen vorbehalten, die im Line-up des Festivals leider schmerzlich unterrepräsentiert sind. Schließlich sei noch auf die Lötwerkstatt hingewiesen. Hier kann der geneigte Nerd das Eurorackmodul "Mikrophonie" selbst zusammenlöten, oder sich bei Problemen helfen lassen.

Sonic Ground Festival , Samstag, 26. Januar, von 13 Uhr an, Feierwerk München, Hansastraße 39-41

© SZ vom 24.01.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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