Hertzkammer:Blick nach innen

"Âme" legt im Blitz Music Club auf

Von Sabine Gietzelt

"Innervisions", so hieß ein Motown-Klassiker von Stevie Wonder. Erschienen ist die LP 1973, und auf ihr waren wichtige Themen dieser Zeit vereint: Drogen, Spiritualität, Moral und politisches Gewissen. Ein Berliner Label, das 2005 gegründet und Innervision genannt wurde, sollte sich mehr nach innen gewandt zeigen. So zumindest stand es in dem Pamphlet, das die drei Labelgründer Steffen Berkhan alias Dixon und Frank Wiedemann und Kristian Rädle ausgaben. Der erste Labelhit wurde mit dem 2006 erschienen "Rej" von Âme gleich geliefert. "Rej" ist ein Track, der viele Jahre später in seiner etwas hölzernen Ästhetik immer noch klingt wie kein anderes Stück.

Den Volltreffer an gefühligem House landete Wiedemann mit dem Australier Ry Cuming mit "Howling". Musik gewordene Wehmut war "Howling" mit sanft gezupfter Gitarre und Cumings ergreifend schüchtern vorgetragenem Gesang. Im Originalzustand war "Howling" eine Popnummer, im Âme-Remix ein veritabler Clubhit.

Hinter Âme steckt Frank Wiedemann selbst. Mit seinem Innervisions-Teamkollegen Rädle ist Âme eines seiner vielen Nebenprojekte. Im Lauf der Zeit kamen zum Label Innervisions ein Vertrieb, ein Plattenladen, eine Booking- und eine Partyagentur dazu. Neben Âme wird auch Blitz-Resident Sascha Sibler am Freitag Platten legen. Passenderweise hat auch er schon Musik auf Innervisions veröffentlicht. Und der Münchner DJ Samsa wird seinen Debütauftritt im Blitz haben.

Âme , Freitag, 1. Februar, 23 Uhr, Blitz Music Club, Museumsinsel 1

© SZ vom 31.01.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: