Grammy-Verleihung:Die Brust vor dem Untersuchungsausschuss

Wenn du nicht mehr weiter weißt, dann gründe einen Arbeitskreis! Die amerikanische Medienaufsichtsbehörde denkt nun im Team darüber nach, ob Timberlake und Jackson mit ihrem befreienden Auftritt beim Super-Bowl gegen Verhaltensauflagen verstoßen haben. Klar ist aber jetzt schon, dass man die beiden künftig nur zeitversetzt übertragen möchte.

Der skandalöse Auftritt von Janet Jackson und Justin Timberlake in der Halbzeitpause des Superbowls zieht in den USA immer weitere Kreise. Wie der Fernsehsender CBS jetzt ankündigte, wird die am Sonntag in Los Angeles stattfindende Grammy-Verleihung nicht direkt live zu übertragen. Ein neu entwickeltes Softwareprogramm soll die Ausstrahlung um fünf Sekunden verzögern.

Allles gut geklappt, Justin hält das corpus delicti, Janet die zerstochene Brust in den Händen. Und ein Skandal nimmt von hier seinen Lauf. (Foto: Foto: AP)

Die Verantwortlichen des Senders denken auch über eine eventuelle Ausladung von Timberlake, der für fünf Grammys nominiert ist, und von Jackson nach, die eine Laudatio halten sollte, wie aus Kreisen des Senders verlautete.

Timberlake hatte während ihres gemeinsamen Duetts am vergangenen Sonntag Jacksons Brust entblößt, was zu großer öffentlicher Empörung führte. Mit dem neuen System sollten die Programme zuschauerfreundlicher werden, sagte CBS-Geschäftsführer Martin Franks, da komplette Szenen rausgelassen werden könnten. Auch wenn Jackson und Timberlake nicht zu den Grammys erscheinen sollten, wird die Show verzögert gesendet.

MTV-Boss Tom Freston, dessen Sender für die Show beim Superbowl-Finale verantwortlich war, beklagte, er sei von Jackson hintergangen worden:" Wir wurden regelrecht verarscht".

Die amerikanische Medienaufsichtsbehörde (FCC) leitete derweil Untersuchungen ein, die klären sollen, ob Timberlake und Jackson mit ihrem Auftritt gegen Verhaltensauflagen verstoßen haben. Freston begrüßte die Untersuchungen, die auch die Ahnungslosigkeit der Verantwortlichen bestätigen werde. "Das sind Musiker, sie machen das, was sie tun, mit Leidenschaft. Wir können ihre Show-Einlagen nicht 100-prozentig kontrollieren", sagte hingegen Ron Roecker, Sprecher der Grammy-Veranstalter, zu dem Vorfall. Änderungen seien nicht geplant, erklärte er.

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